Die Psychiatrie 2009; 6(04): 184-190
DOI: 10.1055/s-0038-1669665
Schwerpunkt
Schattauer GmbH

Neuropsychologische Aspekte psychischer Störungen über die Lebensspanne

Neuropsychological aspects of mental disorders across the life-span
W. Wölwer
1   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, LVR Klinikum Düsseldorf
,
K. Drusch
1   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, LVR Klinikum Düsseldorf
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 September 2018 (online)

Zusammenfassung

Kognitive Beeinträchtigungen sind Bestandteil psychischer Störungen über die gesamte Lebensspanne. Sie sind bei vielen psychischen Störungen zeitlich nicht mit dem Verlauf der klinischen Symptomatik assoziiert, sondern gehen häufig der Erstmanifestation der psychischen Störung voraus und bleiben auch nach Abklingen der klinischen Kernsymptome bestehen. Neben ihrer hieraus abgeleiteten Bedeutung als Vulnerabilitätsfaktor rücken kognitive Beeinträchtigungen auch zunehmend in den Fokus des Forschungsinteresses, da sie negative Auswirkungen auf die soziale und berufliche Leistungsfähigkeit haben und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich einschränken. Aus diesem Grund wurden zahlreiche rehabilitative Maßnahmen zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten entwickelt. Im Hinblick auf die weite Verbreitung und hohe Bedeutung kognitiver Beeinträchtigungen gilt es zukünftig deren Beachtung in Diagnostik und Therapie zu erhöhen.

Summary

Cognitive impairments are part of mental disorders across the whole life-span. In many mental disorders cognitive impairments are not strictly related to the course of clinical symptoms but precede the initial manifestation of the disorder and also persist after remission of clinical symptoms. This constitutes their relevance as a vulnerability factor. Moreover, cognitive impairments attract the attention of research due to their negative impact on social and occupational functioning and the resulting clear restrictions on the quality of life. Therefore a number of remediation programs have been developed in order to improve cognitive functioning. With regard to the high prevalence and relevance of cognitive impairments it is essential to increase their consideration in the processes of diagnosis and treatment in the future.