Dtsch Med Wochenschr 2015; 140(18): 1329
DOI: 10.1055/s-0041-106197
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Publication Date:
11 September 2015 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

im Mittelalter war es ganz einfach. Egal ob schneiden, stechen oder sägen – der Bader entschied und handelte alleine. Für Patienten waren diese Prozeduren jedoch äußerst schmerzhaft und oft nicht erfolgreich. Heute sind Operationen wesentlich angenehmer und ungefährlicher, sie sind aber auch deutlich komplexer geworden.

Ein operativer Eingriff ist bei vielen Erkrankungen die einzig sinnvolle Möglichkeit, um eine Linderung oder Heilung zu erreichen. Es gibt aber auch Erkrankungen, bei denen der Weg eines frühzeitigen operativen Vorgehens verlassen wurde: zum Beispiel bei einer Divertikulitis. Das frühere Dogma, auch bei einer unkomplizierten Divertikulitis nach einem zweiten Schub zu operieren, gilt heute nicht mehr. Die Anzahl der Schübe ist kein alleiniges Kriterium mehr, um die Indikation für eine Operation zu stellen. Vielmehr spielen weitere Faktoren wie Schweregrad, Risikofaktoren und Beschwerdebild eine Rolle (s. S. 1360).

Wie in so vielen Fällen gilt auch bei der Divertikelkrankheit: Nur durch den intensiven Austausch der Fachrichtungen ist die bestmögliche Behandlung des Patienten möglich. Die Indikation zur Operation wird von Gastroenterologen und Chirurgen gemeinsam gestellt (s. S. 1346).

Ihre Daniela Umbreit