Klinische Neurophysiologie 2016; 47(02): 53
DOI: 10.1055/s-0042-102913
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Leserinnen und Leser

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Publication Date:
14 June 2016 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

die Neurologie ist trotz der dramatischen Zunahme an diagnostischen Möglichkeiten in den letzten Jahrzehnten noch immer ein klinisches Fach geblieben. Anamnese und klinische Befunderhebung bilden unverändert die Grundlage der anschließenden differenzialdiagnostischen Erwägungen. Ohne das exakt herausgearbeitete klinische Syndrom ist Zusatzdiagnostik nach dem Schrotschussprinzip fast immer Stückwerk und führt oftmals nicht zum Ziel. Wenn der klassische Pfad vom Symptom über das Syndrom zum Läsionsort verlassen wird, kann ein (Zufalls-)Befund, der zwar vermeintlich die Pathologie erklärt, aber gar nicht zum unbekannten Beschwerdebild des Patienten passt, die richtige Diagnose verschleiern oder sogar verhindern.

Andererseits finden sich natürlich auch in der Neurologie klinische „Blickdiagnosen“, typische radiologische Befunde oder auch elektrophysiologische Konstellationen, die eine unmittelbare Diagnose erlauben und deren Kenntnis deshalb ausgesprochen wertvoll ist.

In der neuen Rubrik ,,Neuro-Quiz“ (siehe Seite 85) steht ein Bild, ein klinisches Zeichen oder ein elektrophysiologischer Befund im Mittelpunkt. Auf der ersten Seite fasst ein kurzer Text Anamnese, Befunde und Verlauf des Falles zusammen, sodass der Leser anhand von Bildbefund und vorgegebenen Fragen eine Hypothese bilden kann. In der Auflösung auf der zweiten Seite werden Bildbefunde erläutert, Kernaussagen zum Krankheitsbild formuliert und Schlüsse aus dem Fall gezogen. Dabei liegt der besondere Reiz in der Kürze: Frage und Antwort passen auf je eine Druckseite (2 – 3 Abbildungen und maximal 1 Manuskriptseite Text).

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern der Klinischen Neurophysiologie viel Freude und Gewinn mit der neuen Rubrik. Alle sind dazu eingeladen, auch ihre eigenen kniffligen Fälle und „Blickdiagnosen“ als Neuro-Quiz einzureichen. Herausgeber und Verlag freuen sich darauf!

Mit den besten Grüßen
Manuel Dafotakis