Z Gastroenterol 2016; 54(04): 374-375
DOI: 10.1055/s-0042-104905
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Spitzenverband Fachärzte Deutschlands – Was hat der bng davon?

Rudolf Loibl
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Publication Date:
18 April 2016 (online)

Ich möchte Ihnen heute den Spitzenverband Fachärzte vorstellen und warum es wichtig ist, dass der bng diesen durch eine Mitgliedschaft seit mehreren Jahren unterstützt.

Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e. V. (SpiFa), Deutschlands größter Facharztdachverband, wurde ursprünglich 2005/2006 als informeller Gesprächskreis unter dem Namen „Potsdamer Runde“ ins Leben gerufen. In diesem Rahmen begann der Austausch unter den angeschlossenen Berufsverbänden zu den Anliegen der Fachärzte. Ziel der Teilnehmer war es, eine zufriedenstellende, einheitlich abgestimmte, effektive fachärztliche Interessenvertretung gegenüber Bundespolitik und Kassen zu erreichen. Im Juli 2012 benannte sich die „Potsdamer Runde“ in Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e. V. (SpiFa) um. Seitdem ist der SpiFa kontinuierlich gewachsen. Derzeit sind 27 Berufsverbände mit über 90 000 Mitgliedern im SpiFa zusammengeschlossen, die mittlerweile praktisch die gesamte Bandbreite der fachärztlichen Tätigkeit abdecken.

Zu den Grundsätzen der Arbeit des SpiFa zählt, dass die Mitgliedsverbände weiterhin selbstständig für die Belange der eigenen Fachgruppenpolitik verantwortlich sind. Der SpiFa achtet die Autonomie der Mitgliedsverbände in ihren eigenen spezifischen Angelegenheiten und konzentriert sich auf die Formulierung und Durchsetzung fachübergreifender fachärztlicher Positionen. Er sucht und transportiert sozusagen den größtmöglichen gemeinsamen Nenner der Fachärzteschaft in Klinik und Praxis. Daraus hat sich mittlerweile eine gute und reibungsarme innerverbandliche Zusammenarbeit entwickelt.

Der SpiFa ist in den Dialog mit den politischen Entscheidern eingetreten. Er hat in den letzten 2,5 Jahren durch seine Entwicklung und Professionalisierung eine Durchsetzungsfähigkeit erreicht, die einen Meinungsaustausch zu den Herausforderungen der Versorgungsorganisation der Zukunft auf Augenhöhe ermöglicht. Dieser Dialog soll auf Sektoren verbindenden patientenorientierten Konzepten basieren. Über seine dauerhaften Ausschüsse (Schnittstellenausschüsse ambulant / stationär und Hausarzt / Facharzt, Methodenorientierte Fächer und Europaausschuss) und temporären Arbeitsgemeinschaften (ASV) definiert der SpiFa diese Versorgungsstrukturen und damit die Tätigkeitsfelder der Fachärzte. Im Jahr 2016 werden diese Ausschüsse, an denen sich jeder Mitgliedsverband beteiligen kann, im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 Positionen zum Thema „Facharzt 2020“ erarbeiten / definieren. Wir als bng sind sehr intensiv in die Arbeitsgruppe ASV eingebunden, weil dies gerade für die GE in der nahen Zukunft ein sehr wichtiges Thema ist.

Über die eigentliche Verbandsarbeit hinaus ist dem SpiFa die Sanakey-Gruppe angegliedert, die sich aus Wirtschaftsplattform und Thinktank, Beratungs- und IT-Dienstleister, Vertragsdienstleister sowie Beratungs- und Projektentwicklungsgesellschaft zusammensetzt.

Im System der Sanakey-Gruppe verankert ist auch das neu gegründete Deutsche Institut für fachärztliche Versorgungsforschung (DIFA). Da der Bedarf an der Gewinnung umfassender Erkenntnisse über den Alltag der Versorgung, über die Entwicklung epidemiologischer Tendenzen, über Zusammenhänge von diagnostischen und therapeutischen Ansätzen, vorhandenen Ressourcen, bestehenden Versorgungsstrukturen und -prozessen und ihrer Wirksamkeit so hoch ist wie nie zuvor, hat sich der SpiFa zur Gründung des DIFA entschlossen. Hier ist das nächste Ziel einen kontinuierlichen Index aufzubauen, ähnlich dem Wirtschaftsklimaindex. Dieser DIFA-Index soll zeigen, wie sich die Fachärzteschaft gerade fühlt bzw. wie sie auf Veränderungen der gesundheitspolitischen Landschaft reagiert.

Der SpiFa ist ein wichtiger Bestandteil im Netzwerk des bng und hilft uns, wichtige berufspolitische Informationen möglichst frühzeitig zu erhalten und darauf schnell zu reagieren. Darüber hinaus verleiht uns dieser Verbund auch eine weitere Stärke in der Durchsetzung unserer Interessen.