Aktuelle Neurologie 2016; 43(05): 292
DOI: 10.1055/s-0042-108632
Buchbesprechung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinisch-neurologische Untersuchungstechniken

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Publication Date:
14 June 2016 (online)

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Gerade in Zeiten einer zunehmenden Technisierung der Medizin, in der insbesondere Assistenzärztinnen und -ärzte viel Zeit mit dem Ausfüllen von Untersuchungsanforderungen und Archivieren der Befunde verbringen, sind der Autor, seine beiden Mitarbeiter und auch der Verlag zu diesem Buch zu beglückwünschen, das sich der klinisch-neurologischen Untersuchung inklusive der Anamneseerhebung widmet. Sowohl der Herausgeber und Hauptautor als auch seine beiden Mitarbeiter waren bzw. sind an der Neurologischen Universitätsklinik Mainz tätig, an der auch der Rezensent seine Facharztweiterbildung absolvierte. Hanns-Christian Hopf, unser früherer Chef und langjähriger Mitherausgeber dieser Zeitschrift, legte großen Wert auf einen akribischen neurologischen Untersuchungsbefund inklusive Kontrollen nicht nur der Zwei-Punkte-Diskrimination bei seinen Visiten.

Das sehr gelungene Buch richtet sich nicht nur an Anfänger und Assistenzärzte, sondern ist auch durchaus zum Nachschlagen für Fachärzte geeignet. Einige kleine Anmerkungen seien dennoch erlaubt. Das Kapitel Anamnese könnte noch etwas ausführlicher gestaltet werden, auch zur Anamnesetechnik. Einige Abbildungen (z. B. besser Patientenfotos in Abb. 5.14 oder 13.1, etwas weniger antiquierte Vorlage für Abb. 10.1 oder besser Linien- als Balkendarstellung in Abb. 11.12) und Tabellen (z. B. durchgehende senkrechte Striche zur Abgrenzung der Untersuchungsdaten im Verlauf in Tab. 7.2) könnten noch optimiert werden. Für das Kapitel 10 (Psychopathologischer und neuropsychologischer Befund) würde ich zur Hinzuziehung entsprechender Expertise raten. Bei Zitaten von Büchern in den Literaturverzeichnissen sollte auch deren Auflage genannt werden.

Dass für ein relativ umfangreiches Buch mit Darstellung der klinischen-neurologischen Untersuchung unverändert ein Bedarf besteht, wird schon an der Notwendigkeit einer Neuauflage vier Jahre nach dem erstmaligen Erscheinen deutlich. Trotz einer Umfangserweiterung um ca. 10% und konnte der Preis beibehalten werden, was sicher mit dazu beitragen wird, in der Konkurrenz mit zwar günstigeren, aber auch „dünneren“ Werken anderer Verlage weiterhin erfolgreich zu bestehen.

Günter Krämer, Zürich