ergopraxis 2016; 9(11/12): 52
DOI: 10.1055/s-0042-110808
Perspektiven
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Inklusion – Ein erstaunliches Buch

Contributor(s):
Gabriele Güntert

Subject Editor:
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Publication History

Publication Date:
11 November 2016 (online)

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Fällt im Juni Schnee, kann man jubilieren, sich ärgern oder wundern. Mit der Inklusion ergeht es mir ähnlich: Ich habe vieles gelesen, habe es durchgekaut sowie rauf und runter diskutiert. Jetzt kommt auch noch ein neues Buch!

Zögerlich mühte ich mich durch den ersten Teil: Entwicklung des Inklusionsgedankens, gesetzliche Grundlagen (sie sind nur für Deutschland relevant), Wege in die inklusive Gesellschaft. Fast alles ist bekannt und zunächst nicht wirklich spannend. Ab Kapitel 4 nimmt das Buch aber Fahrt auf: Es geht um Instrumente, Orientierungshilfen und Finanzierungsmöglichkeiten. Das ist interessant und bereichernd. Teil 2 bringt die Verbindung zur Ergo- therapie. Insider finden vor allem in Kapitel 8 inspirierende Fallbeispiele. Unklar bleibt die Auswahl der Modelle und Assessments. Der dritte Teil des Buchs wird höchst ermutigend: Er liest sich leicht und in einem Rutsch und bietet eine wahre Fundgrube an Handwerkszeug, Tipps und Tricks.

Die Autorinnen sind Ergotherapeutinnen und schrieben ihre Diplomarbeit zu diesem Thema. Ihr professioneller Blick ist im Buch immer spürbar. Etwas lang ist das Glossar, umfassend und hilfreich das Literaturverzeichnis.

Schnee schmilzt im Juni schnell, und das Schmelzwasser bringt das Gras dann zum Sprießen. So erging es mir mit dem Buch. Für Inklusionsneulinge sind die ersten Kapitel essenziell, Kenner erfreuen sich an den nächsten!

Gabriele Güntert, Lehrkraft im Studiengang Ergotherapie an der FH Salzburg