Zeitschrift für Klassische Homöopathie 2016; 60(03): 158-159
DOI: 10.1055/s-0042-112863
WissHom Nachrichten
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

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Publication Date:
12 October 2016 (online)

Forschungsreader Homöopathie

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Zum deutschen Homöopathie-Kongress 2016 in Bremen hat WissHom, gefördert durch die Homöopathie-Stiftung, einen 60-seitigen Reader zum Forschungsstand der Homöopathie veröffentlicht. Der Forschungsreader wurde im Rahmen des Kongresses in einer Pressekonferenz vorgestellt. In einem Symposium der Homöopathie-Stiftung wurden die einzelnen Beiträge präsentiert und diskutiert. Es gab dazu verschiedene Pressebeiträge vor und nach dem Kongress.

Dieser Forschungsreader bietet eine Übersicht zur Versorgungsforschung, zu randomisierten kontrollierten klinischen Studien, Metaanalysen und zur Grundlagenforschung. Er wurde von Klaus von Ammon, Stephan Baumgartner, Jens Behnke, Martin Frei-Erb, Curt Kösters, Michael Teut und Loredana Torchetti erstellt und fasst die Ergebnisse aus 300 klinischen Studien und etwa 1800 Experimenten aus der Grundlagenforschung zur Homöopathie zusammen. Es gibt eine Vielzahl von positiven randomisierten klinischen Studien, die eine Überlegenheit der Homöopathie gegenüber Placebo zeigen. Auch die vorliegenden Ergebnisse der Grundlagenforschung sprechen deutlich für eine spezifische Wirkung.

Selbst wenn man nur die methodisch hochwertigen placebokontrollierten Studien zur individualisieren Homöopathie herausgreift, zeigt sich ein positives Ergebnis. Vier von fünf Metaanalysen (systematische Übersichtsarbeiten, die auf der Basis von Originaldaten eine zusammenfassende Wirksamkeit statistisch ermitteln) zeigen eine Überlegenheit der Homöopathie als Therapiesystem gegenüber Placebo. Die neueste Metaanalyse von Mathie (2014) zeigt auch nach Cochrane-Kriterien ein positives Ergebnis für individualisierte Homöopathie.

In den meisten Studien unter Alltagsbedingungen in der Praxis (Versorgungsforschung) wird konsistent eine Verbesserung von Beschwerden und Lebensqualität berichtet. In der Hälfte aller ökonomischen Analysen werden Kostenersparnisse dokumentiert.

Besonders interessant ist der Bericht über die Grundlagenforschung. Wenig bekannt ist, dass es weit über tausend Experimente gibt, Versuchssysteme an Zellkulturen, Tieren und Pflanzen, die Effekte von Hochpotenzen zeigen. Einzelne Studien wurden mittlerweile von anderen Forschern erfolgreich repliziert.

In dem Bericht wird geschlussfolgert, dass der therapeutische Nutzen der homöopathischen Behandlung als Gesamtkonzept (effectiveness) hinreichend belegt ist. Darüber hinaus wird eine spezifische Wirksamkeit (efficacy) von Hochpotenzen in vielen klinischen Studien und Experimenten aus der Grundlagenforschung gezeigt. Um das genaue Wirkprinzip besser zu verstehen, ist jedoch weitere Forschung notwendig.

Der Bericht kann unter folgender Adresse kostenfrei heruntergeladen werden: http://www.wisshom.de/dokumente/upload/01101_forschungsreader_2016.pdf.