Liebe Kollegin, lieber Kollege,

Sie halten die Kongressausgabe unserer Zeitschrift zur 37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie (29.06.–01.07.2017, CityCube Berlin) in der Hand. Ich freue mich sehr, dass die Kongresspräsidenten, Prof. Dr. Bernd Gerber (Rostock) und PD Dr. Eva Maria Fallenberg (Berlin), sich für unser Interview zur Verfügung gestellt haben (siehe S. 72). Das von ihnen gewählte Motto „Brustkrebsbehandlung: Weniger ist mehr“ ist die Leitidee unserer Jahrestagung, zugleich aber auch die hochaktuelle Aufgabenstellung für die Senologie: Weniger radikale Operationen, weniger aggressive Systemtherapien und verkürzte Strahlentherapien werden künftig ein besseres Outcome und eine verbesserte Lebensqualität für unsere Patientinnen bringen. „De-escalating and escalating treatment“, das war auch die wichtigste Botschaft und gleichzeitig die größte Herausforderung der diesjährigen St-Gallen Konsensus-Konferenz in Wien. Vor diesem Hintergrund gilt mein ganz besonderer Dank all denjenigen, die sich täglich dafür einsetzen dass dieses Motto mittlerweile gelebte klinische Realität ist. Denn gerade durch Ihr Engagement und Ihre Beteiligung auf dem Panel der St. Gallen Konferenz, in den Leitlinienkommissionen und der nationalen und der europäischen Zertifizierungskommission stellen Sie sicher, dass Innovationen schnell in der Patientinnen-Versorgung ankommt (siehe auch Seite 74). Voraussetzung dazu sind individualisierte Strategien für Diagnostik und Therapie auf der Basis vertiefter Kenntnisse der Tumorbiologie und – ganz im Sinne der Programmatik unserer Gesellschaft – eine weiter intensivierte interdisziplinäre Zusammenarbeit in unseren Brustzentren.

Die Jahrestagung wird deshalb auch dieses Jahr die interdisziplinäre Zusammenarbeit zentral thematisieren. Neben den spannenden Fachsitzungen zu allen aktuellen Fragestellungen der Brustkrebsmedizin sind „DGS meets …“-Sitzungen der Zusammenarbeit mit Verbänden und Gesellschaften gewidmet. Und die Serie der zu Recht beliebten Oxford-Debatten wird reichlich Gelegenheit für den fachübergreifenden Austausch geben.

Ganz im Sinn der Interdisziplinarität publizieren wir mit dieser Ausgabe auch unseren aktuellen Open-Access-Artikel, eine Übersicht zur Radiotherapie der Lymphabflusswege bei Mammakarzinom, ein Plädoyer für eine Neubewertung dieses Therapieverfahrens. Zu lesen hier im Heft auf S. 92 und natürlich online.

Die wichtigste Voraussetzung aber, um personalisierte Medizin und eine evidenzbasierte „De-Eskalation der Brustkrebsbehandlung“ zukünftig voranzutreiben, ist die klinische Forschung. Und hier müssen wir vor allen Dingen den Nachwuchs fördern. Die Deutsche Gesellschaft für Senologie schreibt daher im Rahmen ihrer Jahrestagung einen Preis für herausragende Arbeiten aus. Und die „Senologie“ bietet jungen Wissenschaftlern durch die Möglichkeit der kostenlosen Open-Access Publikation eine einmalige Plattform an, Forschungsergebnisse einer breiten und interdisziplinären Leserschaft zu präsentieren. Dies soll als Motivation gelten, sowohl für die jüngeren KollegInnen als auch deren Chefs: Ermutigen Sie Ihre ÄrztInnen in Weiterbildung sich wissenschaftlich zu präsentieren. Schließlich ein Hinweis in eigener Sache: Die „Senologie“ wird nun mobil. Die neue eRef App des Verlags ermöglicht es Ihnen, die „Senologie“ komfortabel sowohl online als auch offline auf Ihrem Mobilgerät zu lesen. Die eRef App ist eine native App für Android und iOS – sie kann also mit Smartphones und Tablets genutzt werden. Zum Offlinelesen laden Sie sich die Ausgaben einfach herunter. Und das ganz Besondere der App: Sämtliche Thieme-Zeitschriften, die Sie abonniert, oder Bücher, die Sie gekauft haben und die einen Rubbelcode besitzen, bündelt die eRef App für Sie an zentraler Stelle. Wenn Sie interessiert sind, nutzen Sie den QR-Code, den Sie auf dieser Seite finden, oder verschaffen Sie sich Zugriff über www.thieme.de/eref-app. Der freundliche Helpdesk des Verlags hilft bei allen Fragen: [e-mail].

Sehen wir uns in Berlin zur DGS-Jahrestagung? Ich würde mich freuen!

Ihre

Prof. Dr. Sara Y. Brucker

Prof. Dr. Sara Y. Brucker