Sportverletz Sportschaden 2016; 30(04): 169
DOI: 10.1055/s-0042-121425
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Leserin, lieber Leser,

Andrea Bonk
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Publication Date:
16 December 2016 (online)

im Jahre 1891 beschrieb der deutsche Chirurg Themistokles Gluck erstmals den Einsatz eines künstlichen Gelenkersatzes. Den zweiteiligen Kniegelenkersatz aus Elfenbein implantierte der Chirurg einem Tuberkulosepatienten und fixierte diesen mit einem Gemisch aus Kolophonium und Gips. Der Erfolg war allerdings nur von kurzer Dauer, da durch die aseptischen Bedingungen Infektionen auftraten. Mittlerweile gehören endoprothetische Operationen zu den am häufigsten durchgeführten Operationen in Deutschland – etwa 400 000 Menschen erhalten jährlich eine Endoprothese. Häufig stellt sich den Patienten daraufhin die Frage, welche Sportarten sie mit dem neuen Gelenk ausüben dürfen und auf welchem Niveau diese ausübbar sind. Oehler at al. haben sich ab S. 195 intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt.

Eine Sportart, welche häufig auf sehr hohem Niveau ausgeführt wird, ist Karate. Hierbei kommt es meist durch den direkten Kontakt mit dem Gegner zu Verletzungen im Kniebereich, dem Sprunggelenk und der Schulter. Interessanterweise konnten Tischer et al. feststellen, dass beim Kate Karate, einer Karate-Sparte, bei der kein direkter Gegnerkontakt stattfindet, nur unwesentlich weniger Verletzungen auftreten als bei Karate mit Gegnerkontakt (S. 204).

Verletzungen im Kniebereich, insbesondere am medialen Kollateralband und vorderen Kreuzband, sind auch die häufigsten Verletzungen in der Pferdesportart Voltigieren. Diese resultieren vorwiegend aus Niedersprüngen vom Pferd, bei denen die Landung misslingt. Vorbeugend empfehlen Endruweit et al. (S. 218) ein intensives Landetraining beim Voltigieren.

Mit dieser letzten Ausgabe 2016 Ihrer Sportverletzung Sportschaden möchten wir uns bei Ihnen, liebe Leser, herzlich für Ihre Treue bedanken und wünschen Ihnen besinnliche Weihnachtstage und einen guten Start ins Jahr 2017!

Ihre Redaktion