Balint Journal 2016; 17(04): 117-121
DOI: 10.1055/s-0042-121647
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entstehung von Evidenzerleben in der Balintgruppenarbeit

Development of Evidence Experience in Balint Group Work
R. Neumeier
1   Praxis Neumeier, Mannheim
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
09 January 2017 (online)

Zusammenfassung

Anhand mehrerer Kasuistiken wird erläutert, wie der Balintgruppenprozess vorbewusste Erinnerungen aus dem Fallgeschehen zwischen Arzt und Patient bewusst verfügbar machen kann und damit ein Erfassen von Sinnzusammenhängen und ein Erleben von Evidenz im Hinblick auf das Verständnis des Beziehungsgeschehens ermöglicht.

Dies wird auch im Hinblick auf subjektive Zweifel an der Richtigkeit des ärztlichen Handelns und mögliche Behandlungsfehler diskutiert.

Abschließend wird die Relevanz solcher Prozesse für Institutionen und ihr Risikomanagement skizziert.

Abstract

On the basis of several case examples this paper explains how the Balint Group Process can make preconscious memories consciously available from case consultations between doctors and patients. This consequently enables the recording of meaning contexts and evidence experience pertaining to an understanding of these relationships.

This is discussed with regard to subjective doubts as to the correctness of the doctors’ actions and possible treatment errors.

In conclusion the relevance of such processes for institutions and their respective risk management are outlined.

 
  • Literatur

  • 1 Laplanche L, Pontalis JB. Das Vokabular der Psychoanalyse. Frankfurt a.M.: Suhrkamp-Verlag; 1973: 612-615
  • 2 Lohmer M. Das Unbewusste im Unternehmen: Konzepte und Praxis psychodynamischer Organisationsberatung. In: Lohmer M. (Hrsg.) Psychodynamische Organisationsberatung: Konflikte und Potentiale in Veränderungsprozessen. Stuttgart: Klett-Cotta-Verlag; 2000: 22-38
  • 3 Schüßler G. Aktuelle Konzeption des Unbewussten – Empirische Ergebnisse der Neurobiologie, Kognitionswissenschaften, Sozialpsychologie und Emotionsforschung. Psychosom Med Psychother 2002; 48: 194-195 209ff