Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2017; 52(02): 80
DOI: 10.1055/s-0042-121867
Neues aus der Forschung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Heparininduzierte Thrombozytopenie: Argatoban überzeugt

Contributor(s):
Susanne Meinrenken
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Publication Date:
20 February 2017 (online)

Tardy-Poncet B et al. Argatroban in the management of heparin induced thrombocytopenia: a multicenter clinical trial. Critical Care 2015; 19: 396

Zur Therapie der heparininduzierten Thrombozytopenie (HIT) ist ein alternatives Antikoagulans notwendig, um das damit einhergehende Thromboserisiko zu senken und die geplante Antikoagulation grundsätzlich weiterzuführen. Zur Verfügung steht u. a. der vorwiegend hepatisch metabolisierte Thrombininhibitor Argatoban. Tardy-Poncet et al. prüften, ob sich dieser Wirkstoff zur parenteralen Therapie einer HIT bei Patienten eignet, für die andere Nicht-Heparine zur Antikoagulation kontraindiziert sind.

Fazit

Insgesamt bewerten die Autoren Argatroban für Patienten mit HIT, hohem Blutungsrisiko und Niereninsuffizienz – insbesondere auf der Intensivstation – als sicheres Medikament und betonen die hepatische Elimination und kurze Halbwertzeit. Neben der geringen Patientenzahl nennen die Autoren als Limitation der Studie auch den Umstand, dass Argatroban erst nach Diagnosesicherung verabreicht wurde und daher viele Patienten vorübergehend andere Antikoagulanzien erhalten hatten.