Neuroradiologie Scan 2017; 07(03): 163-164
DOI: 10.1055/s-0043-100863
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Zerebrovaskulär
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Schlaganfall: Neue Infarkte nach endovaskulärer Therapie sind selten

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Publication Date:
23 August 2017 (online)

Ischämische Schlaganfälle im Bereich der vorderen Zirkulation werden heute oft primär endovaskulär behandelt, wenn der Symptombeginn nicht zu lange zurückliegt. Infarkte in neuen Territorien, die von der ursprünglichen Ischämie nicht betroffen waren, sind dabei als Komplikation beschrieben. Wie häufig sie aber auftreten und ob sie das funktionelle Ergebnis beeinträchtigen, ist weitgehend unklar. Ganesh et al. haben sich der Frage angenommen.

Fazit

Infarkte in neuen Territorien sind nach endovaskulärer Therapie eines ischämischen Schlaganfalls insgesamt selten und treten nicht häufiger auf als nach konventioneller Behandlung. Wenn sie aber auftreten, verschlechtern sie das funktionelle Ergebnis nach 3 Monaten. Dabei könnte Alteplase, für die eher Bedenken wegen einer erhöhten Blutungsgefahr bestehen, das Risiko für neue Infarkte senken. Ob sich dieses Ergebnis bestätigen und ggf. systematisch nutzen lässt, müssten weitere Studien klären.