Zeitschrift für Klassische Homöopathie 2017; 61(04): 219-220
DOI: 10.1055/s-0043-101033
WissHom Nachrichten
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Publication Date:
08 January 2018 (online)

Aus der Arbeit der WissHom

Das letzte Berichtsjahr vom Oktober 2016 bis September 2017 war wesentlich geprägt von der Vorbereitung des LMHI-Kongresses im Juli 2017 in Leipzig (ein kurzer Kongressbericht ist im letzten Heft der ZKH abgedruckt, etwas ausführlicher auch in der AHZ 5/2017, S. 40). WissHom stellte hier im Wesentlichen das wissenschaftliche Komitee und die Vorbereitung der Dialog-Foren. Bedingt durch Krankheit und Tod von Angelika Gutge-Wickert ergab sich die Notwendigkeit, sich auch noch stärker in der Planung und Umsetzung des Gesamtprogramms zu engagieren.

Am Rande des Kongresses entstanden Kooperationsvereinbarungen mit dem Central Council for Research in Homeopathy (CCRH, India) und dem Homeopathic Research Institute (HRI, Großbritannien).

Der Forschungsreader, der im Mai 2016 veröffentlicht wurde, steht jetzt auch auf Englisch zur Verfügung. Der Bedarf zeigte sich durch eine unautorisierte Übersetzung aus Indien. Auch die offizielle englische Version ist online zugänglich: www.wisshom.de/index.php?menuid=102&getlang=en.

Die FAQ vom HRI wurden bei dieser Gelegenheit ebenfalls verlinkt auf der WissHom-Seite. Aus unserer Sicht ist das eine gute Ergänzung: Der Forschungsreader wendet sich an ein wissenschaftliches Umfeld, die FAQ vom HRI sind für Laien verständlich.

Diverse Anfragen aus dem DZVhÄ wurden beantwortet oder sind noch in Arbeit. Unter anderem betraf dies die Öffentlichkeitsarbeit, die Evaluation der homöopathischen Versorgung und insbesondere eine Stellungnahme zur Kostenvergleichsstudie der Charité aus dem Jahr 2016. – Ein ausführliches Statement zu dieser Studie finden Sie auf der Website von WissHom. Eine genauere Analyse zeigte, dass die von Medien aufgrund dieser Studie verbreiteten Behauptungen („Homöopathie ist teurer als eine konventionelle Behandlung“) nicht hinreichend gedeckt sind durch die Ergebnisse der Studie. Auf dem gegenwärtigen Stand scheint diese Annahme eher unwahrscheinlich.

Eine permanente Aufgabe ist die Kommunikation mit der Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ im Zusammenhang mit der Evaluation von Projektanträgen (u. a. Vorbereitung und Leitung der Projekt-Foren, die gegen Ende eines jeden Jahres in Köthen veranstaltet werden). Interne und externe Projekte wurden unterstützt, sowohl bei der Formulierung von Förderanträgen als auch bei der Projektorganisation.

Im September 2017 veranstaltete die Carstens-Stiftung ein Symposium zur künftigen Homöopathie-Forschung und ihrer Strategie. Favorisiert wurden von vielen Teilnehmern vor allem sogenannte Pragmatic Trials (Studien, die auch unverblindet und näher an den Alltagsbedingungen die Ergebnisse einer medizinischen Intervention untersuchen). Speziell dazu gibt es auch einen Ansatz von Prof. Porszolt, der bei der Tagung in Leipzig vorgestellt wurde: Die Verzerrungseffekte der Randomisierung werden kritisch bewertet – und als Alternative eine Analysemethode, die auf Randomisierung verzichten kann, präsentiert. Der Ansatz ist interessant, im Detail ist er methodologisch noch zu prüfen.

Zu einer Meldung aus den USA über schwere Nebenwirkungen von Belladonna-haltigen Homöopathika zweier Hersteller (u. a. Hylandʼs Teething Tablets) haben wir in Zusammenarbeit mit dem Anwenderbündnis zum Erhalt homöopathischer Arzneimittel (AEHA) eine Stellungnahme verfasst (s. Website AEAH bzw. Website WissHom). Die Zusammenfassung war in der ZKH 2/2017, S. 110 – 111 zu lesen.