Allgemeine Homöopathische Zeitung 2017; 262(03): 18-31
DOI: 10.1055/s-0043-104596
Spektrum
Karl F. Haug Verlag in Georg Thieme Verlag KG

Psychische Krankheiten heilen ohne das Konzept vom unbewussten Es?[1]

Eine Studie zur Lebenskraft bei Hahnemann gegenüber dem unbewussten Es bei Freud
Jutta Gnaiger-Rathmanner
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 July 2017 (online)

Zusammenfassung

Die Homöopathie bewährt sich heute in der Behandlung von psychischen Erkrankungen. Diese sind üblicherweise die Domäne der Psychiatrie und Psychotherapie, die sich in Krankheitsverständnis und Therapie auf das Modell des Unbewussten, des Es, stützen. Dort sind die verdrängten Erlebnisinhalte gespeichert. Es stellt sich die Frage: Kann die Homöopathie psychiatrische Patienten behandeln und heilen ohne dieses Modell? Es wird untersucht, ob die „Lebenskraft“ nach Hahnemann und das unbewusste Es der Psychotherapie Gemeinsamkeiten aufweisen. Bezugspunkt ist das 4-gliedrige Menschenbild.

abstract

Today, homeopathy has proven itself in the treatment of mental disorders. Usually these are the domain of psychiatry and psychotherapy, based on the model of the unconscious, the Es, in the understanding of illness and therapy. There the repressed experiences are stored. The question arises: Can homeopathy treat and cure psychiatric patients without this model? It is examined whether the “vital force” according to Hahnemann and the unconscious It of psychotherapy show similarities. The reference point is the 4-foulded image of man.

Anmerkungen

1 Der Artikel beruht auf zwei Vorträgen mit anschließendem angeregtem Dialog. Die Argumente reichten von: „Jutta, so kann man das nicht denken!“ bis zu „Ja, sowieso, Hahnemann baute auf einem viergliedrigen Menschenbild auf, es macht so Sinn“. „Kommt die Homöopathie ohne das Unbewusste ES aus?“ Vortrag in Arbon am 17. Mai 2014, Dr. Jutta Gnaiger-Rathmanner, ÖGHM und Schweiz „Weisen die Lebenskraft und das ES der Psychotherapie Gemeinsamkeiten auf?“ Denkwerkstatt Wien, 06. März 2015 über Susanne Diez und Susanne Stöckl-Gibs.


 
  • Literatur

  • 1 Diez S. Subjektivitat statt Lebenskraft. Zur Phänomenologie der Wahrnehmung. In: Documenta homoeopathica. 2017; Band 32: 1–56 : ;
  • 2 Diez S, Wichmann J.. lm Zentrum: Lebenskraft. In: Documenta homoeopathica. : ; 2014. Band 30 1-56
  • 3 Elhardt S. Tiefenpsychologie: Eine Einführung. 18. Aufl. Stuttgart: Kohlhammer; 2015
  • 4 Girke M. Innere Medizin. Grundlagen und therapeutische Konzepte der Anthroposophischen Medizin. Berlin: Salumed; 2012
  • 5 Glöckler M, Schürholz J, Walker M. Anthroposophische Medizin: Ein Weg zum Patienten. 3. Aufl. Stuttgart: Freies Geistesleben; 2017
  • 6 Gnaiger-Rathmanner J, Mayr R. Homöopathie bei Psychotrauma: 20 ausführlich dokumentierte Fallanalysen. Stuttgart: Haug; 2012
  • 7 Hahnemann S. Organon der Heilkunst. Textkritische Ausgabe der 6. Auflage, hrsg. von Schmidt JM. Heidelberg: Haug; 1992
  • 8 Pfanzelt I. Homöopathie und Psychotraumatologie. Stuttgart: Haug; 2015
  • 9 Ruschmann E. Lebenskraft – philosophisch gesehen. AHZ 2016; 261(5): 4–10
  • 10 Schmidt JM. Die philosophischen Vorstellungen Samuel Hahnemanns bei der Begründung der Homöopathie. München. 1990; [vergriffen]
  • 11 Soldner G. Vortrag „Die Haut als Hülle und Spiegel der Seele“ im Seminar Gnaiger R, Soldner G in Tübingen; September 2013
  • 12 Steiner R. Die zwölf Sinne in ihrer Beziehung zu Imagination, Inspiration und Intuition. 7. Aufl. Basel: Rudolf Steiner Verlag; 2012
  • 13 Würger W. Das Konzept der Lebenskraft im Wissenschaftsparadigma der Homoopathie. AHZ 2016; 261(5): 11–17