Psychiatr Prax 2017; 44(03): 175-176
DOI: 10.1055/s-0043-105283
Szene
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„PIA2Work“

ein Modellprojekt zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen im Rahmen der Regelfinanzierung von Psychiatrischen Institutsambulanzen nach § 118 SGB V am Universitätsklinikum Leipzig
Katarina Stengler
,
Mathias Alberti
,
Lucas Dress
,
Julia Lehmann
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 April 2017 (online)

Die aktuellen Diskussionen um Entwicklungspotenziale in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung in Deutschland sind mittlerweile auch im Bereich der ambulanten und rehabilitativen Maßnahmen, die der umfassenden Teilhabe am sozialen Leben von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen dienen, angekommen. Die S3-Leitlinie „Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen“ [1] hat einen diagnoseübergreifenden evidenzbasierten Überblick über Interventionen vorgelegt, der sich insbesondere an diese Klientel, d. h. sog. people with severe mental illness (SMI) richtet, die längere Zeit durch Symptome beeinträchtigt sind, deutliche Einschränkungen des sozialen Funktionsniveaus erleben und das Hilfesystem intensiv in Anspruch nehmen. Das Thema Arbeit und Beschäftigung hat in diesem Zusammenhang eine große Bedeutung: mit psychischen Erkrankungen geht oft eine dauerhafte Gefährdung sowie Einschränkung bzw. der Verlust der Erwerbsfähigkeit einher; die Folgen einer Ausgrenzung aus der Arbeitswelt sind für Betroffene umfassend. Therapeutische Bemühungen, Menschen mit psychischen Erkrankungen in Arbeit zu halten oder zu bringen, finden in Deutschland vor allem nach SGB IX im klassisch rehabilitativen Sektor statt [2] und damit außerhalb des akuten Behandlungskontextes, insbesondere außerhalb des SGB-V-Bereichs.