Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2017; 52(06): 389
DOI: 10.1055/s-0043-111887
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue Empfehlungen zur präoperativen Diagnostik

Götz Geldner
,
Kai Zacharowski
Further Information

Publication History

Publication Date:
14 June 2017 (online)

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

nach nunmehr 5 Jahren wurden die Empfehlungen zur präoperativen Diagnostik überarbeitet. Erneut beteiligt waren die wissenschaftlichen Fachgesellschaften der Anästhesiologie, der Chirurgie und der inneren Medizin. Selbstverständlich kann eine solche Empfehlung nicht allumfänglich und abschließend sein, sondern darf und muss sich auf die besonders häufigen Patientenkonstellationen konzentrieren. Wie auch bei der letzten Empfehlung sind dies insbesondere Patienten mit pulmonalen und kardialen Risiken.

Im Vergleich zur alten Empfehlung wurden vor allem die operativen Risiken neu bewertet bei veränderter Datenlage. Hierzu zählen arterielle Gefäßinterventionen als Hochrisikoeingriffe, aber jetzt auch eine größere Anzahl viszeral-chirurgischer und sonstiger Eingriffe. Daher wird sich die Anzahl der präoperativ zu erhebenden EKG-Diagnostik wahrscheinlich ändern. Auch einige andere Begleituntersuchungen wurden aufgrund ihrer neuen Risikobewertung mehr betont. Ebenso wird die Bedeutung der oralen Antikoagulation nicht nur für den kardialen Risikopatienten, sondern auch für den neurovaskulären Risikopatienten beschrieben sowie auch das perioperative Handling derselben.

Durch die Überarbeitung der Empfehlung erhoffen sich die Fachgesellschaften eine bessere Versorgung von Risikopatienten. Eine weitere Überarbeitung in 5 Jahren wird zeigen, inwieweit wir diesem Anspruch gerecht werden konnten. In der Hoffnung, dass die neue Empfehlung ebenso großen Einzug in die tägliche Routine erfahren wird wie die letzte Version, freuen wir uns, Ihnen diese in der aktuellen Ausgabe der AINS vorstellen zu dürfen.

Ihre

Götz Geldner und Kai Zacharowski