intensiv 2017; 25(05): 224-225
DOI: 10.1055/s-0043-112951
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
06 September 2017 (online)

Virtuell getestet

Bevor ein neu entwickeltes Medikament seine Marktzulassung bekommt, muss es einen langen und streng festgelegten Prozess durchlaufen, der schon mal 15 Jahre dauern kann. Diese Entwicklung wird sofort gestoppt, sobald auch nur die Vermutung auftritt, dass der neue Wirkstoff Herzrhythmusstörungen auslösen könnte. Das kostet nicht nur Zeit, sondern vor allem auch sehr viel Geld. Virtuelle Modelle von Organen könnten hier die Lösung sein.

Beim „Living Heart Project“ sollen Medikamente und medizinische Verfahren an einem Modell des menschlichen Herzens mit all seinen Funktionen getestet und geplant werden können – ganz ohne Tierversuche, ohne Risiko und Materialverbrauch. Noch unterscheiden sich die künstlich gezüchteten Herzmuskelzellen von den natürlichen. Aber die Wissenschaftler um Prof. Dr. Philipp Kügler vom Institut für Angewandte Mathematik und Statistik der Universität Hohenheim sind sich sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis die Auswirkung von Medikamenten auf die Aktivität des Herzens durch Computersimulationen schnell und sicher getestet werden kann.

Quelle: Universität Hohenheim