Psychiatr Prax 2017; 44(06): 296
DOI: 10.1055/s-0043-114560
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Ohne Titel“

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Publication Date:
25 August 2017 (online)

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Ich beschäftige mich seit über 30 Jahren mit den verschiedensten Aspekten der Bildenden Kunst (was mitunter aber auch zu heftigsten Unbilden in meinem neuronalen Netzwerk führte) und bin seit 20 Jahren Teil der Kunstgruppe des Durchblick e. V., einem Verein von Psychieatrieerfahrenen (eigentlich ist das eine abgestandene bedeutungsarme Bezeichnung, die ich nicht gern benutze, aber das Wort „Irrer“ ist ja nicht mehr schicklich, obgleich ich aus eigener Erfahrung bei der Erstellung von Kunstobjekten mitunter in Zustände gerate, die dem „Irresein“ nach meinem Empfinden sehr nahekommen). Die Kunstgruppe ist, obwohl offen für alle Interessenten, eher eine Vereinigung und Treffpunkt von Outsider-Artisten als ein wie auch immer geARTetes kunsttherapeutisches Angebot. Unsere Kunstproduktionsanlagen ermöglichen Sieb-, Hoch- und Tiefdruck(gebiete), auch keramische Objekte und Skulpturen aus Holz und Stein. Die gemeinschaftlichen artistischen Leibes- und Fingerübungen erfolgen dienstags, donnerstags, oft auch am Wochenende – durchaus meistens in gesitteter Atmosphäre, die Ergebnisse jedoch sind hinsichtlich ihrer Form bzw. Inhalte oft weit weniger harmlos, ganz und gar zu schweigen, wenn es zu ihrer möglichen pekuniären Verwertung kommen könnte.