Gesundheitswesen 2017; 79(11): 932-935
DOI: 10.1055/s-0043-121466
Kurzmitteilung/Kasuistik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Surveillance und Monitoring

Ergebnisse der AG 10 des Zukunftsforums Public Health, Berlin 2016Surveillance and MonitoringResults of the Working Group 10 of the Forum Future Public Health, Berlin 2016
Thomas Ziese
1   Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Fachgebiet Gesundheitsberichterstattung, Berlin
,
Osamah Hamouda
2   Robert Koch-Institut, Abteilung für Infektionsepidemiologie, Berlin
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Publication Date:
24 November 2017 (online)

Zusammenfassung

Evidenzorientierte Gesundheitspolitik und evidenzbasierte Maßnahmen brauchen umfassende Informationen zur Gesundheit der Bevölkerung. Die bestehende Gesundheitssurveillance liefert zu vielen gesundheitspolitischen Fragen verlässliche Antworten. Dennoch bestehen in vielen Bereichen Informationslücken, die bisher nicht oder nur über kurzfristige Projektlösungen geschlossen werden. 1. Wir brauchen eine Stärkung und einen Ausbau der bestehenden Gesundheitssurveillance bzw. -monitoring, um kontinuierlich Informationen über den Gesundheitsstatus aller Bevölkerungsgruppen zu erheben, darunter auch Gruppen, die mit den bisherigen Erhebungen und Methoden schwer zu erreichen sind, wie z. B. Menschen mit Migrationshintergrund oder sozial Benachteiligte. Diese Informationen müssen auf der nationalen, regionalen und idealerweise auch auf der lokalen Ebene regelmäßig verfügbar sein. 2. Die Nutzung von vorhandenen Daten zur Gesundheit bspw. aus der amtlichen Statistik oder der Sozialversicherung muss deutlich ausgebaut und verstärkt werden. Die Infrastruktur für wissenschaftliche Analysen von Gesundheitsdaten sowie den Informationstransfer an die Politik und die Öffentlichkeit muss gestärkt werden. Durch einen Ausbau der Ressourcen für die wissenschaftliche Bearbeitung von gesundheitspolitisch relevanten Fragestellungen kann Public Health einen wichtigen Beitrag für eine effektive Gesundheitspolitik leisten.

Abstract

Summary Evidence-based health policies and evidence-based measures need comprehensive information on the health of the population. The existing health surveillance system provides reliable answers to many health policy issues. Nonetheless, there are many information gaps not yet covered or are only covered via short-term project solutions. 1. We need to strengthen and expand existing health surveillance and monitoring to continuously collect information on the health status of all population groups, including those that are difficult to reach through the existing surveys and methods, such as people with a migration background, or socially disadvantaged. This information must be regularly available on the national, regional and also on the local level. 2. The use of existing data on health, for example from official statistics or social insurance, must be significantly expanded and strengthened. The infrastructure for scientific analyses of health data as well as the transfer of information to policy makers and the public must be strengthened. Through an expansion of the resources for scientific processing of health-relevant questions, Public Health can make an important contribution to effective health policies.