Qualitätssicherung: Multiperspektive und Einzelfall

Es ist nicht leicht, eine hohe Qualität der Arbeit in sozialen Berufen und Organisationen jederzeit zu sichern. Der Grund liegt darin, dass verfügbare Ressourcen oft von außen oder vom Klienten selbst limitiert sind. Kompakt und anhand von Beispielen stellen die Autoren Fallbesprechungen und Fallsupervisionen als gute Methoden zur Qualitätssicherung in der sozialtherapeutischen Arbeit vor. König und Schattenhofer wenden sie als Trainer für Gruppendynamik und Supervision professionell an und sind lehrend tätig.

Die Autoren beleuchten Historie und konzeptionelle Grundlagen der Methoden. Sie charakterisieren beteiligte Systeme (Klient, Helfer, Gruppe) sowie Phasen und Settings einer Fallbesprechung. Danach widmen sie sich der Dynamik und Interaktion von Fall und Gruppe sowie der multiperspektivischen Beachtungsweise als Grundlage des „Fallverstehens“. Sie beschreiben Kompetenzen des Fallbesprechungsleiters, die ihn zur Reflexion mit der Gruppe sowie zur Selbstreflexion befähigen. Abschließend verweisen die Autoren auf Chancen und Nutzen der Methoden für Organisation, Helfer und Klient.

Ein gutes Buch dank klarer Struktur und Praxisorientiertheit. Wünschenswert wäre ein Glossar mit schnell nachzuschlagenden Fachbegriffen. Für Einsteiger ist das Werk eine gelungene Anregung zum professionellen Handeln, für geschulte Anwender eine Möglichkeit zur fundierten und vergleichenden Reflexion ihrer Arbeit

Ines Kocsis, Dipl.-Ergotherapeutin und Dozentin im Gesundheits- und Sozialbereich aus Bitterfeld-Wolfen