Psychiatrie: Selbstbestimmtes Leben fördern

Die zwei Psychologen Matthias Rosemann und Dr. Michael Konrad haben mit ihrem Buch „Selbstbestimmtes Wohnen – Mobile Unterstützung bei der Lebensführung“ eine vollständig überarbeitete Version ihres „Handbuch Betreutes Wohnen“ auf den Markt gebracht. Darin berücksichtigen sie die veränderte Gesetzeslage durch das Bundesteilhabegesetz und den damit verbundenen Paradigmenwechsel von der Betreuung zur Assistenz.

Das Buch betont die Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen. Die Autoren erklären den Lesern gut verständlich die neue Gesetzeslage, die somit veränderten Rahmenbedingungen, den aktuellen Stand der Forschung und die Nutzerperspektive. Bei Letzterer berichten Betroffene von ihren Erfahrungen mit verschiedenen Wohnformen. Die Autoren nehmen auch die Praxis ausführlich unter die Lupe: Sie vermitteln reflektiertes Wissen und geben Tipps zum Berufsalltag im Betreuten Wohnen, wie zum Beispiel die besonderen Anforderungen der Hilfeplanung und den Umgang mit Klienten mit speziellen Bedürfnissen. Ein abschließendes Kapitel über die Qualifizierung des Personals, das aus verschiedenen Berufsgruppen kommt, rundet das Bild ab.

Insgesamt ist das Buch allen Mitarbeitern und Leitungskräften im Betreuten Wohnen gleichermaßen zu empfehlen. Aufgrund der ausführlichen Informationen und der kritischen Bewertung jeder einzelnen Thematik sollte man als Leser jedoch ein gewisses Vorwissen mitbringen.

Lena Feldhaus, BSc, Ergotherapeutin, die im Ambulant Betreuten Wohnen für Menschen mit psychischen Erkrankungen arbeitet