Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2000; 35(1): 1-2
DOI: 10.1055/s-2000-10846-8
ABSTRACTS
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Präoperative kardiale Morbidität - eine Datenbankanalyse des Patientenspektrums > 40 Jahre.

J. Neidel, Th. Koch, M. Ragaller, M. Albrecht
  • Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie des Universitätsklinikums C. G. Carus Dresden
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Publication Date:
28 April 2004 (online)

Fragestellung: Durch die zunehmende Lebenserwartung sowie die Verbesserung anästhesiologischer und chirurgischer Techniken werden große chirurgische Eingriffe auch bei älteren multimorbiden Patienten durchgeführt. Das erfordert eine differenzierte Prämedikation, ein erweitertes perioperatives Monitoring und ein individuelles intraoperatives Vorgehen. Mit dem Ziel, die Therapie und das perioperative Management zu optimieren, wurden die Narkoseprotokolle des Jahres 1998 unter folgenden Aufgabenstellungen ausgewertet: 1) Analyse des Patientenspektrums in der Altersgruppe > 40 Jahre bezüglich kardialer Risikofaktoren. 2) Wie häufig wurden dabei kardiale Vorerkrankungen diagnostiziert? 3) Wie häufig traten weitere Begleiterkrankungen auf? Methode: Seit 1996 wird in unserer Klinik ein EDV-lesbares, standardisiertes (DGAI-Richtlinien) Narkoseprotokoll für die gesamte perioperative Phase verwendet. Damit werden die perioperativen Daten lückenlos erfaßt und sind für Datenbankanalysen zugänglich. Für die Auswertung nach o.g. Fragestellung wurden die 10621 Narkosen des Jahres 1998 bei Patienten > 40 Jahre (40 - 44 J/45 - 50 J … > 79 J) untersucht. Ergebnisse: Es zeigt sich ein dem Alter proportionaler Anstieg der präoperativ bestehenden Herzinsuffizienz und KHK. Der Anteil der Patienten mit präoperativem Myokardinfarkt bzw. präoperativer Bypass-OP bleibt ab 69 J. bei etwa 10 %. [*] Diskussion: Die Daten dieser Studie zeigen an einem großen Patientenkollektiv, daß das Lebensalter > 69 Jahre nicht mit einer erhöhten Prävalenz von einem präoperativ manifestierten Myokardinfarkt korreliert.


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