Die Standardebene von Graf - Ein „Standardsektor”? Sonographische Untersuchungen an anatomischen Präparaten von Säuglingshüftpfannen

Zusammenfassung.

Studienziel: Durch sonographische Untersuchungen von anatomischen Hüftpfannenpräparaten war zu prüfen, welche Schnittebenen, bezogen auf die Pfanneneingangsebene, zu Bildern führen, die Graf als „Standardebene” bezeichnet. Methode: 10 hälftige Beckenpräparate mit den jeweiligen Hüftpfannen wurden in einer Halterung, die eine exakte Einstellung der Ultraschallschnittebene zur Pfanneneingangsebene erlaubte, im Wasserbad untersucht. Dabei wurde die sonographische Untersuchungsebene systematisch in allen Raumebenen in 10°-Schritten geändert. Die Ultraschallbilder wurden als Videoprint dokumentiert und der α-Winkel gemessen, wenn die Kriterien der Standardebene erfüllt waren. Ergebnisse: Um ein Ultraschallbild zu erhalten, welches den Kriterien der Standardebene von Graf entspricht, muss die Ultraschallschnittebene die Pfanneneingangsebene in definierten Winkeln schneiden: Die Incisura acetabuli muss gegen die Schallebene um ca. 20° nach ventral rotiert sein. Die Ultraschallschnittebene kann zusätzlich innerhalb eines 50°-Sektors dorsal der Senkrechten auf der Pfanneneingangsebene einstrahlen. Einen erheblichen Einfluss auf die Größe des α-Winkels hat die Kippung des Schallkopfes in der Frontalebene: Eine Kippung des Schallkopfes kopfwärts führt zu größeren, eine Kippung fußwärts zu kleineren α-Winkeln. Schlussfolgerung: Die Standardebene von Graf ist, bezogen auf die Pfanneneingangsebene, ein „Standardsektor”, der sich räumlich definieren lässt. Die Relationen zwischen der Pfanneneingangsebene und den Untersuchungsebenen werden erstmals exakt dargestellt. Die Ergebnisse müssen bei der klinisch-sonographischen Untersuchung Berücksichtigung finden, damit Fehlbeurteilungen vermieden werden.

The Standard Plane of Graf - A “Standard Sector”? Ultrasound Examination of Anatomic Preparations of Infant Hips.

Aim: To answer the question as to which ultrasound sections, related to the hip joint plane, lead to pictures of the so-called “standardplan” of Graf, anatomic preparations of infant hips were examined by ultrasound. Method: 10 anatomic preparations of infant hips were fixed in a support which allows an exact positioning of the ultrasound plane related to the acetabular inlet plane in a water bath. The joints were examined while changing the relative position in steps of 10°. The ultrasound images were documented by videoprint and the α-angles were measured if the criterias of the standard plane were fulfilled. Results: In order to obtain images that are analysable by the method of Graf, the ultrasound beam has to intersect with the acetabular inlet plane at defined angles. The acetabular notch has to be anteriorly rotated from the ultrasound beam plane by at least 20 degrees. Beam entry within a 50-degree sector posterior to the perpendicular on the inlet plane gave analysable images. The α-angles were markedly affected by coronal-plane transducer tilt. Caudad tilts were associate with lower values, a fact that should be borne in mind in clinical ultrasound investigations. Conciusion: The “standard plane” of graf is a “standard sector”, which can be defined in all three dimensions. The relations between the acetabular inlet plane and the sonographic beam are described exactly for the first time. The results are important because of their influence on clinical ultrasound examinations.

Schlüsselwörter:

Ultraschall - Säuglingshüfte - Standardebene - anatomische Präparate

Key words:

ultrasound - infant hip - anatomic preparations - standard plane, acetabular inlet plane

Literatur

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