Rofo 2003; 175(6): 747-748
DOI: 10.1055/s-2003-39934
Laudatio
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. med. Dr. h. c. Karl-Jürgen Wolf

On the Occasion of the 60th Birthday of Prof. Dr. med. h.c. Karl-Jürgen WolfB.  Hamm1
  • 1Berlin
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Publication Date:
17 June 2003 (online)

Am 29. Juni 2003 feiert Professor Karl-Jürgen Wolf seinen 60. Geburtstag, dies gibt uns Gelegenheit, ihm in dieser Ausgabe der Röntgenfortschritte herzlich zu gratulieren. Zahlreiche Autoren dieser Ausgabe haben ihre Arbeiten Karl-Jürgen Wolf zu seinem besonderen Geburtstag gewidmet.

Karl-Jürgen Wolf wurde im schwäbischen Mühlacker geboren. Seinen Vater konnte er nie kennenlernen, da er als Offizier der Luftwaffe einen Tag vor der Geburt seines Sohnes im Krieg fiel. Bereits in der Schule entwickelte Wolf eine besondere Vorliebe für die Naturwissenschaften und es folgte nach dem Abitur das Studium der Medizin zunächst an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und anschließend an der medizinischen Akademie in Lübeck. Hier entdeckte er die Faszination des Segelns, welche ihn bis heute sowohl auf dem Berliner Wannsee als auch auf der Ostsee in ihrem Bann hält.

Nach dem Abstecher ins Norddeutsche zog es Kollegen Wolf wieder in den Süden der Republik, wo er zunächst die Medizinalassistentenzeit an der Universität Ulm absolvierte und anschließend ab Februar 1970 mit der radiologischen Weiterbildung am Medizinischen Strahleninstitut der Universität Tübingen begann. Hier entwickelte sich seine große Begeisterung und Liebe für das Fach der Diagnostischen Radiologie, gefördert durch den charismatischen Direktor des Tübinger Strahleninstituts, Herrn Prof. Frommhold.

Viele Jahre später führte die akademische Karriere Professor Wolf an die Lehrstätte seines akademischen Lehrers, nämlich an die Radiologische Klinik der Freien Universität Berlin. Wolf wurde zum 1. April 1984 zum C4-Professor für Radiologie an der Freien Universität Berlin für das Klinikum Steglitz, dem heutigen Benjamin Franklin Klinikum, berufen. Der Wechsel aus dem Schwäbischen in die damalige „Mauerstadt” Berlin erforderte von ihm eine besonders hohe Anpassungsfähigkeit. Noch heute erinnere ich mich an eine der ersten Abteilungsfeiern, welche die Mitarbeiter in Form einer Travestie-ähnlichen Show unter dem Motto „ Die wilden Erdbeeren” gestalteten. Dies mag ein kurzer Kulturschock gewesen sein, aber bald war es auch die kulturelle Vielfalt Berlins, welche die Familie Wolf immer wieder für diese Stadt begeisterte. Besonders belastend war jedoch der kurzlebige Beschluss des Berliner Senats, das Klinikum Benjamin Franklin nicht mehr als Universitätsklinikum fortzuführen. In dieser Zeit galt es, sich ganz besonders für den Erhalt des Klinikums einzusetzen und man sah Professor Wolf erstmals auch mit Trillerpfeife auf öffentlichen Demonstrationen. Die inzwischen beschlossene Fusion aller drei universitären Standorte zu einer medizinischen Fakultät ist als Erfolg zu werten und wir dürfen uns auf eine noch intensivere wissenschaftliche Zusammenarbeit unserer Berliner Radiologischen Abteilungen freuen.

Die wissenschaftlichen und akademischen Leistungen von K.-J. Wolf angemessen zu würdigen, würden den Rahmen dieses Beitrages sprengen. Eine besondere Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen erfuhr Wolf durch die Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina. Ein großes Interesse von Wolf galt der Deutschen Röntgengesellschaft, der er von 1994 bis 1997 als Präsident diente. In dieser Zeit gelang es, eine neue, zukunftsfähige Satzung der wissenschaftlichen Gesellschaft zu verabschieden und auch die Gründung der inzwischen überaus erfolgreichen Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie auf den Weg zu bringen. Bereits seit 1991 ist Prof. Wolf zusammen mit Prof. Günther und Prof. Thelen Herausgeber der „Röntgenfortschritte”, welche inzwischen auch die Gesellschaftszeitschrift der Deutschen Röntgengesellschaft sowie der Österreichischen Röntgengesellschaft ist.

Neben dem beruflichen Engagement auf nationaler Ebene galt das Interesse von Herrn Wolf stets auch den internationalen Beziehungen. Hervorgehoben werden darf an dieser Stelle die gute Zusammenarbeit mit der Österreichischen Röntgengesellschaft, die ihm kürzlich die Ehrenmitgliedschaft verlieh, der akademische Austausch mit der University of California, San Francisco, wo er über viele Jahre als „Adjunct Professor of Radiology” tätig war und die Zusammenarbeit mit der Medical University of Varna in Bulgarien, die ihm 2001 die Ehrendoktorwürde verlieh.

Karl-Jürgen Wolf ist ein „Familienmensch” sowohl in privater als auch in beruflicher Hinsicht. Seine Familie ist ihm immer wichtig wie auch das Team in der Klinik. Gegenüber seinen Mitarbeitern ist Wolf mehr fördernd als fordernd. Die Unterstützung beruflicher Ziele seiner Schüler ist für ihn eine Selbstverständlichkeit.

Gemeinsam mit all seinen Freunden, Kollegen und Schülern wünsche ich Karl-Jürgen Wolf viel Glück und Gesundheit zum 60. Geburtstag. Gleichzeitig freuen wir uns bereits jetzt auf den Deutschen Röntgenkongress 2005 in Berlin, anläßlich des 100-jährigen Bestehens der Deutschen Röntgengesellschaft, den Professor Wolf als Kongresspräsident aktiv gestalten wird.

Der Georg Thieme Verlag und die RöFo-Mitwirkenden und -Herausgeber schließen sich diesen Glückwünschen an.

Prof. Dr. med. Bernd Hamm, Berlin

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