Rofo 2003; 175(10): 1434-1436
DOI: 10.1055/s-2003-42879
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Linksventrikuläres Myxom - eine Rarität

D.  Thomas1 , A.  Goßmann1 , K.  Lackner1
  • 1Klinik und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Klinikum der Universität Köln
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Publication Date:
13 October 2003 (online)

Primäre kardiale Tumoren sind seltene Erkrankungen. Die Prävalenz wird mit 0,001 % bis 0,19 % angegeben. Den größten Anteil benigner Tumoren stellen kardiale Myxome mit bis zu 50 % aller primären Tumoren des Herzens dar. Myxome treten in der Regel sporadisch zwischen der 3. und 6. Lebensdekade auf, wobei eine Häufung für das weibliche Geschlecht mit einem Verhältnis von bis zu 4 : 1 angegeben wird (Reynen, N Engl J Med 1995; 333: 1610). Neben der sporadisch auftretenden Form treten Myxome selten familiär gehäuft auf. Multifokalität und atypisches biologisches Verhalten, wie ungewöhnliche Lokalisation oder die Tendenz zu rezidivieren, sind oft mit dieser Form vergesellschaftet. Klinisch werden Myxome in Abhängigkeit von der Lokalisation, Größe und Mobilisation als Ursache von Embolien oder durch die kardiale Obstruktion manifest. Daneben finden sich auch Allgemeinsymptome wie Fieber, Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust. Üblicherweise ist der Tumor im linken Vorhof (75 %), seltener im rechten Vorhof (20 %) lokalisiert. Ventrikuläre Myxome sind hingegen eine Seltenheit (Reynen, N Engl J Med 1995; 333: 1610). Bildmorphologisch sind Myxome häufig schwierig von Thromben zu differenzieren und stellen eine wichtige Differenzialdiagnose in der Beurteilung kardialer Raumforderungen dar.

Dr. med. Daniel Thomas

Klinik und Poliklinik für Radiologische Diagnostik der Universität zu Köln

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