Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55(2): 53-54
DOI: 10.1055/s-2004-834638
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Was sich ändern, was bleiben wird - Noch einmal

What will Change, what will Remain - Once AgainBernhard  Strauß1
  • 1Institut für Medizinische Psychologie des Klinikums der Universität Jena
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Publication History

Publication Date:
01 February 2005 (online)

Unter dem Titel „Was sich ändern, was bleiben wird” hat der langjährige Schriftleiter der PPmP den personellen Wechsel in der Schriftleiterschaft zum Jahr 2003 in einem Editorial [1] angekündigt. Mit dem Ende des Jahres 2004 ist Michael von Rad nun ganz aus dem Herausgebergremium der Zeitschrift ausgeschieden. Nicht nur dies ist ein Grund, erneut über Änderungen und Bleibendes nachzudenken. Ein personeller Wechsel im Herausgebergremium wurde - eher unauffällig - bereits zu Beginn des Jahres 2004 manifest, als Horst Kächele nach vielen Jahren zum Editor emeritus mutierte. Ihm folgt nun neben M. von Rad auch Erdmuthe Fikentscher nach, die seit 1995 im Editorial Board der PPmP mitwirkte.

Die verbleibenden Herausgeber möchten diese Gelegenheit - auch im Namen des Thieme Verlages - nutzen, all den genannten Personen für ihre zuverlässige und kreative Mitarbeit an der Zeitschrift und für die gute Kooperation herzlich zu danken.

Die Tätigkeit Michael von Rads darf an dieser Stelle sicher besonders gewürdigt werden. Die Tatsache, dass der Verlag einige Schwierigkeiten hatte, zu rekonstruieren, wann er zum Herausgeber bzw. Schriftleiter der Zeitschrift wurde, zeigt, dass hier eine wahre Ära zu Ende geht und sich jemand aus dieser Tätigkeit zurückzieht, der eigentlich ins Guinness Book of Records gehört. Das Ergebnis der Recherche: 1982 wurde Michael von Rad erstmals unter den federführenden Herausgebern aufgeführt (vielleicht ist er aber doch länger dabei gewesen). Über die meiste Zeit (wahrscheinlich 20 Jahre) war er der federführende Herausgeber, der immer den Grundsatz verfolgte, die wissenschaftliche Qualität als einziges Kriterium für die Aufnahme von Beiträgen ernst zu nehmen: „Ich glaube (nach 20 Jahren Schriftleitung) aber, mit Überzeugung und begründet sagen zu können, dass alle Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen und in bewusster Vermeidung von Gefälligkeitsbekundungen getroffen wurden” [1].

Ich hoffe sehr, dass wir dieses Prinzip weiter verfolgen und die PPmP als eine qualitativ hoch stehende deutschsprachige Fachzeitschrift werden weiter entwickeln können. Wir wollen auch künftig den Umgang mit unseren Autorinnen und Autoren in der freundlich bestimmten und immer diplomatischen Art Michael von Rads gestalten. Das also soll so bleiben.

Personell wird sich naturgemäß einiges ändern. Seit Beginn des Jahres 2005 sind Stephan Zipfel, seit relativ kurzer Zeit Fachvertreter für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universität Tübingen, und Elmar Brähler, seit etwas längerer Zeit Fachvertreter für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie an der Universität Leipzig in das Herausgebergremium aufgenommen. Auch im wissenschaftlichen Beirat kam es zu einigen Veränderungen. Junge Kolleginnen und Kollegen, die schon sehr häufig als Gutachter für die PPmP tätig waren (Birgit Watzke, Uwe Berger, Christoph Nickendei, Bernd Löwe), werden erstmalig im vorliegenden Heft als Beiratsmitglieder aufgeführt.

Was soll dagegen noch so bleiben, wie es ist und sich trotzdem weiter verändern: Wir haben in den vergangenen Jahrgängen die Zeit von der Annahme eines Manuskriptes bis zum Abdruck im Heft weiter verkürzen können. Dazu kommt, dass ein Manuskript durch „e-First” unmittelbar nach Annahme bereits im Internet verfügbar und damit auch zitierbar geworden ist. Mittlerweile ist die PPmP nicht nur ein qualitativ hoch stehendes, sondern auch ein sehr aktuelles Organ unserer Disziplinen.

In absehbarer Zeit wird die Manuskriptverwaltung, dem Beispiel einiger „Flagschiff-Zeitschriften” folgend, ganz auf den elektronischen Modus umgestellt werden. Die Autorinnen und Autoren können (besser: müssen) dann ihre Arbeiten in einem vorgegebenen Menue „online” einreichen und erhalten unmittelbar Rückmeldung über formale Fehler (z. B. zu großer Umfang, falsche Literaturzitierungen etc.), die bislang oft viel Zeitverlust im Begutachtungsprozess bedingt haben. Sie können sich künftig auch kontinuierlich über den Stand der Manuskriptbearbeitung informieren. Die Reviewer werden von dem System automatisch gemahnt, wenn sie sich für ihre Begutachtung allzu lange Zeit nehmen (was bisher die primäre Quelle für Unmut in der Autorenschaft gewesen ist).

Die PPmP soll auch das Organ des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM) bleiben. Wie nun schon seit mehreren Jahren werden in diesem Heft die Abstracts der Jahrestagung veröffentlicht, die vom 16. - 19. März 2005 in Dresden stattfinden wird. Daneben wurde die Rubrik „Aus dem DKPM” reaktiviert. W. Geigges würdigt dort noch einmal den im vergangenen Jahr verstorbenen Mentor der deutschen Psychosomatik, Thure von Uexküll, W. Pontzen, lange im Vorstand der Gesellschaft und mittlerweile im wohlverdienten Ruhestand, gibt in einem persönlichen Beitrag seine Einschätzung der Situation der Psychosomatischen Medizin.

Im Namen aller Herausgeber hoffe ich, dass Beständigkeit und Veränderungen in gleicher Weise das Interesse der Leserschaft an unserer Zeitschrift erhalten werden.

Literatur

  • 1 Rad M von. Was sich ändern, was bleiben wird.  Psychother Psych Med. 2002;  52 491

Prof. Dr. Bernhard Strauß

Institut für Medizinische Psychologie des Klinikums der Universität Jena

Stoystraße 3

07740 Jena

Email: bernhard.strauss@med.uni-jena.de

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