Allgemeine Homöopathische Zeitung 1960; 205(3): 112-127
DOI: 10.1055/s-2006-934981
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Die Bedeutung der Ungerschen Arbeiten beim gegenwärtigen Stand der Homöopathie

August Hollenberg
  • 1
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Die ersten beiden großen Arbeiten Ungers rein theoretischen Inhalts werden zusammenfassend inhaltsmäßig dargestellt und daraus ihre Bedeutung für die wissenschaftliche Grundlage der Homöopathie erhellt. In der ersten wird vornehmlich die Denkarbeit in der Homöopathie vergleichend untersucht. Betont wird besonders die Ähnlichkeit der Naturbetrachtung bei Goethe und Hahnemann in ihrem stufenweisen Durchdringen bis zu einer Ganzheitsbetrachtung der naturgemäßen Gegebenheit. Das Wesen der homöopathischen Symptomenlehre wird schließlich als eine differentielle Pathophysiologie ausgewiesen, wobei die Arzneimittelprüfung als biologischer Prüfungsversuch und Test zu einem wesentlichen Quell der Symptomatik wird. In der zweiten Arbeit wird die accidentelle Natur der AMP eingehend untersucht und der Vorrang der Kasuistik in der homöopathischen Arbeit nachgewiesen. Die Arbeiten Ungers sind durch den Versuch gekennzeichnet, auf vielfältigen Wegen den Zusammenhang der Homöopathie mit den modernen Richtungen der Physiologie, Psychopathologie und Neurologie, im besonderen auch der Lehre Paw-lows, aufzudecken und zu verflechten. Einige aufgeführte Krankengeschichten und eine geistesgeschichtliche Einreihung der Homöopathie schließen die Betrachtung ergänzend ab.

    >