Dtsch Med Wochenschr 2006; 131(23): 1339-1340
DOI: 10.1055/s-2006-946578
Arztrecht in der Praxis | Commentary

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Geändertes Urteil zur Haftung bei verzögerter Erstellung eines Arztattestes

Urteil des Bundesgerichtshofs vom 22.11.2005H. J Rieger
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Publication Date:
07 June 2006 (online)

Problem

Das Kernproblem, mit dem sich das oben genannte Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) befasst, ist identisch mit der Problematik, die Gegenstand einer Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG) München vom 29.07.2004 war, über die bereits in dieser Wochenschrift berichtet wurde (vgl. Dtsch Med Wochenschr 2006; 131 (4):172): Es geht um die Frage, ob der Arzt bei Verletzung der in § 25 der Musterberufsordnung für die deutschen Ärztinnen und Ärzte (MBO-Ä) normierten Pflicht, Gutachten und Zeugnisse innerhalb einer angemessenen Frist vorzulegen, zivilrechtlich für Schäden haftet, die einem Betroffenen hierdurch entstanden sind. Das Urteil des OLG München hatte dies verneint. Die jetzt vorliegende höchstrichterliche Entscheidung kommt jedoch zum gegenteiligen Ergebnis.

Dr. iur. H.-J. Rieger

Fachanwalt für Medizinrecht

Zeppelinstraße 2

76185 Karlsruhe

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