Der Einfluß unterschiedlicher Alfentanildosen auf Blutdruck, Herzfrequenz und Plasmakatecholaminspiegel bei der endotrachealen Intubation

Zusammenfassung

Methode: Bei 56 Patienten, die sich einer Arthroskopie unterziehen mußten, wurde während einer standardisierten Narkoseeinleitung mit Etomidate (K) sowie nach zusätzlicher Gabe von 1 (A1), 2 (A2) und 3 (A3) mg Alfentanil das Blutdruck-, Herzfrequenz- und Plasmakatecholaminverhalten untersucht. - Die Kontrollgruppe K bestand aus 8 Patienten, die anderen aus jeweils 16 Patienten. Die Katecholaminbestimmungen erfolgten achtmal in den Gruppen K und A2 sowie neunmal in den Gruppen AI und A3. Blutdruck und Puls wurden am Vortag (T1), vor Beginn der Narkoseeinleitung (T2), 1 Minute nach Gabe der Induktionsmedikamente (T3) und 1 Minute nach Intubation (T4) gemessen. Die Plasmakatecholamine wurden zu den Zeitpunkten T2 und T4 bestimmt.

Ergebnisse: Zu den Zeitpunkten T1 und T2 gibt es keine signifikanten Unterschiede bei den gemessenen Parametern. In der Kontrollgruppe kam es zu einem Anstieg von Blutdruck, Herzfrequenz und Adrenalinspiegel nach der Intubation. In der Gruppe A1 (1 mg Alfentanil) blieben systolischer Blutdruck und Adrenalinspiegel konstant. In der Gruppe A2 blieben Blutdruck, Herzfrequenz und Katecholaminspiegel konstant. In der Gruppe A3 kam es zu einem signifikanten Abfall des diastolischen Blutdrucks nach der Medikamentengabe. Herzfrequenz und Katecholaminspiegel blieben konstant.

Diskussion: Die Gabe von 2 mg Alfentanil eine Minute vor der endotrachealen Intubation kann die sympathoadrenergen Reaktionen dämpfen, ohne den Kreislauf wesentlich zu beeinflussen. Bei der Gabe von 3 mg Alfentanil kann es bereits zu klinisch relevantem Blutdruckabfall kommen. 1 mg Alfentanil reicht nicht aus, um die sympathoadrenerge Reaktion auf die Intubation zu unterdrücken.

Summary

Method: In 56 patients undergoing arthroscopy of the knee blood pressure (BP), heart rate (HR) and plasma catecholamines were measured during induction of anaesthesia. To a standard treatment including etomidate (K), either 1 (A1), 2 (A2) or 3 (A3) mg alfentanil were added. The control-group included 8 patients, the other groups consisted of 16 patients. Blood pressure and heart rate were measured the day before anaesthesia (T1), at the arrival in the operation theatre (T2), 1 minute after the induction (T3) and 1 minute after intubation (T4). Catecholamines were analysed at T2 and T4.

Results: At T1 and T2 no significant differences were measured. The control-group had a significant rise of BP, HR and adrenalin at T4. In group A1 (1 mg alfentanil) BP and catocholamines remained at the same levels, HR rose significantly. In group A2 all parameters did not change. The group A3, BP dropped significantly, whereas the other parameters remained stable.

Discussion: 2 mg Alfentanil given 1 minute before endotracheal intubation depress the sympathoadrenergic reactions but do not impair the circulation.