Ultraschall Med 1992; 13(4): 171-177
DOI: 10.1055/s-2007-1005304
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Untersuchungen zur normalen Vaskularisation der weiblichen Brust durch Doppler-Ultraschall

Studies on the Normal Vascularisation of the Female Breast via Doppler UltrasoundH. Madjar, M. Vetter, H. J. Prömpeler, P. Wieacker, H. Schillinger
  • Universitäts-Frauenklinik Freiburg (Geschäftsf. Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. A. Pfleiderer)
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Publication History

1992

1992

Publication Date:
07 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Seit über 10 Jahren sind spezielle Doppler-Ultraschallmethoden bekannt, die eine Differenzierung zwischen malignen und benignen Tumoren durch Messungen ihrer abnormen Vaskularisation erlauben. Wir haben diese Methode auch bei vielen Patientinnen ohne Tumorerkrankungen eingesetzt und fanden eine erhebliche physiologische Variation der Brustdurchblutung. Als Ausgangspunkt für eine mögliche Therapiekontrolle bei der Behandlung von Mastopathien haben wir daher bei gesunden Versuchspersonen die Veränderungen der Brustdurchblutung im Menstruationszyklus untersucht. In beiden Mammae wurde die Gefäßdichte bestimmt, außerdem die mittlere Flußgeschwindigkeit in diesen Gefäßen sowie die Summe der Gesamtflüsse als Ausdruck der Gesamtdurchblutung in beiden Mammae. Zwischen verschiedenen Individuen betrug die Schwankung der Dopplerfrequenzshifts zwischen 500 und 1000 Hz, allerdings lagen die Schwankungen innerhalb eines Individuums nur zwischen 50 und maximal 200 Hz mit einem Mittelwert von 100 Hz. Auch zwischen den rechten und linken Mammae fanden sich keine wesentlichen Durchblutungsunterschiede. In 9 ovulatorischen und in 8 monophasischen Menstruationszyklen fand sich ein allmählicher Anstieg der Brustdurchblutung ab dem 10. Zyklustag. Bei einer Schwangerschaft stieg die Brustdurchblutung bereits vor Ausbleiben der Regelblutung steil an. Die geringen Normschwankungen im Zyklus scheinen nach Bestimmung der individuellen Basisdurchblutung eine gute Kontrolle von medikamentösen Einflüssen zu erlauben.

Abstract

Specific Doppler-Ultrasound methods for the differentiation of benign and malignant lesions by measurement of abnormal flow, have been known for more than 10 years. We used this method also in many patients without pathological breast problems and found a high physiological Variation of blood flow. As basic definition of normal flow, to be compared with patients under medical treatment of mastopathy, we studied flow variations during menstrual cycles in normal volunteers.

In both breasts we mesured the amount of vessels, average frequency shifts according to flow velocity and the sum of all Doppier shifts, as measurement of the overall vascularity. Between different individuals the range of Doppier shifts was between 500 and 1000 Hz. However, in individual subjeets the Variation was only between 50-200 Hz, average 100 Hz. We also found between contralateral breasts no remarkable difference in vascularity. Flow increased at the lOth day after onset of menstruation, in 9 cycles with ovulation and in 8 cycles with a lack of gestagen production. Dramatic flow increase oecurred in one early pregnancy. It appears that influences of drugs can be controlled, after basic measurements of individual vascularity.

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