Ultraschall Med 1985; 6(4): 173-181
DOI: 10.1055/s-2007-1006052
Originalien

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Diagnostik und Therapie fetaler Nieren- und Harnwegsfehlbildungen

Diagnosis and Management of Foetal Kidney and Urinary Tract MalformationsG. Maurer1 , R. Winter2 , H. Hofmann2 , W. D. Müller1 , E. Ring1 , P. Pétritsch3
  • 1Universitäts-Kinderklinik Graz (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. R. Kurz)
  • 2Geburtshilflich-gynäkologische Universitätsklinik Graz (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. E. Burghardt)
  • 3Chirurgische Universitätsklinik Graz (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. J. Kraft-Kinz)
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Publication History

1984

1985

Publication Date:
07 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Von 23 Kindern mit pathologischem präpartalen Sonogramm wiesen 17 Kinder auch postpartal krankhafte Befunde im Bereich der Nieren- und Harnwege auf.

Während sonographisch selbst diskrete Befunde im Bereich der fetalen Nieren- und Harnwege erfaßt werden konnten, gelang die exakte Definition der Veränderungen nicht in allen Fällen. Schwierigkeiten ergaben sich bei acht Feten in der Unterscheidung zwischen funktionellen Nierenbekkenerweiterungen und Erweiterungen durch einen vesikoureteralen Reflux bzw. durch geringfügige Stenosen im Bereich der ableitenden Harnwege. Die präpartale Diagnostik war außerdem erschwert, wenn die erste sonographische Untersuchung erst in der Spätschwangerschaft erfolgte und die Veränderung des pathologischen Bildes nicht verfolgt werden konnte, wie dies bei drei Patienten der Fall war. Bei einem dieser Kinder hatte eine riesige funktionslose multizystische Niere sekundär den Abfluß aus der zweiten Niere beeinträchtigt und zu einem Harnstau geführt. Dies konnte bei der ersten sonographischen Untersuchung in der 35. Schwangerschaftswoche jedoch differentialdiagnostisch nicht mehr geklärt”werden. Um auch diese Feten rechtzeitig einer adäquaten Therapie zuführen zu können, wäre eine vorzeitige Entbindung in allen jenen Fällen in Erwägung zu ziehen, in welchen es bei der Aufdeckung von großen abdominellen Zysten nicht gelingt, wenigstens eine morphologisch unveränderte Niere darzustellen.

Abstract

Of 23 patients with abnormal prenatal Sonographic findings 17 also showed malformations of the kidneys and urinary tract in the postpartal period.

Although even minor abnormalities could be detected by antenatal ultrasound, the identification of the abnormal findings was not possible in every case. Diagnostic Problems arose in 8 foetuses'showing mild dilatation of the collecting System, since it was not possible to distinguish between functional dilatation and dilatation from vesicoureteral reflux or minimal ureteral obstruction. Difficulties in identification of large malformations also occurred in 3 other patients, if the first Sonographie examination was performed in a late stage of pregnancy, so that no follow-up of the Sonographie picture was possible. In one of these children a huge right-sided multicystic kidney resulted in compression of the contralateral Ureter with hydronephrosis, damaging the other kidney. Early delivery should, therefore, be considered in all children showing large cystic abdominal masses and no identifiable normal kidney, so that adequate obstetric treatment of these patients can be initiated in time.

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