MR-kompatible und konventionelle Markierungsdrähte in der Mammadiagnostik - Experimentelle Untersuchungen zur Dislozierbarkeit und zur Artefaktgröße in der MRT

Zusammenfassung

Ziel: Die präoperative Markierung nicht palpabler malignomverdächtiger Läsionen der Brust mit einem Markierungsdraht ist ein verbreitetes Verfahren. Da der Draht dislozieren kann, wurde die Dislozierbarkeit verschiedener Drähte experimentell überprüft. Methode: In subkutanes Fettgewebe eines Schweins wurden 22 verschiedene Drähte eingeführt. Unter Durchleuchtung wurde mit einer Federwaage an den Drähten gezogen. Die Artefaktgröße der MR-kompatiblen Markierungssysteme wurde in einem 1,0 Tesla MR-Gerät bestimmt. Ergebnisse: Drähte mit einer X-Konfiguration und langen Haken ließen sich mit einer Kraft von maximal 12 Newton nicht dislozieren. Die reponierbaren Drähte dislozierten bereits bei einem Zug von ca. 1 Newton. Verschiedene Hakendrähte mit nur einem Widerhaken hielten einem Zug von 2-7 Newton stand. Drähte mit einer Z-Konfiguration und Drähte mit kurzen Widerhaken zeigten eine schlechte Reproduzierbarkeit der Widerstandswerte. Der Artefaktdurchmesser der Markierungssysteme lag zwischen 10,1 und 11,0 mm für Gradienten-Echo-Sequenzen und zwischen 6,7 und 7,1 mm für Spin-Echo-Sequenzen. Schlußfolgerung: Drähte mit einer X-Konfiguration und langen Haken bieten den höchsten Widerstand gegenüber einer Dislokation. Bei den reponierbaren Drähten wird der Vorteil der Korrekturmöglichkeit durch einen geringen Widerstand gegenüber einer Dislokation erkauft. Drähte mit einer Z-Konfiguration und Drähte mit kurzen Widerhaken erlaubten keine sichere Fixation. MR-kompatible Drähte waren bezüglich der Widerstandswerte mit nicht MR-kompatiblen Drähten vergleichbar. Die Artefaktgröße MR-kompatibler Markierungssysteme zeigte in der MR-Bildgebung keine wesentlichen Unterschiede.

Summary

Purpose: Localization of non-palpable suspicious breast lesions with tumor localization wires is commonly used before surgical excision. Dislocation of the wire is possible. The possibility of dislocation for different types of tumor localization wires was examined experimentally. Methods: 22 different tumor localization wires were inserted into the subcutaneous fat-tissue of a pig. The wire tip was recorded under fluoroscopy. Traction was applied to the wire using a spring-balance. The artifact size of MR-compatible wires was examined in a 1.0 Tesla MR imager. Results: The localization wires with an X-configuration and long hook could not be dislocated by a force up to the maximum of 12 Newton. The retractable localization wires were easily dislocated at traction forces of 1 Newton. Other wires with only one hook could withstand a traction from 2 up to 7 Newton. The wires with a Z-configuration and wires with short hooks showed a highly variable rate of resistance. The artifact size of localization systems was between 10.1 and 11.0 mm for gradient-echo sequences and between 6.7 and 7.1 mm for spin-cho sequences. Conclusion: Tumor localization wires with an X-configuration and long hooks were best anchored in the tissue. The advantage of repositioning retractable wires is confined by the high risk of accidental dislocation. No reliable fixation in the tissue could be achieved using wires with a Z-configuration and wires with short hooks. MR-compatible wires were comparable to non-MR-compatible wires concerning the rate of resistance. The size of the artifacts of MR-compatible systems showed no relevant differences.

Schlüsselwörter:

Mamma, Tumoren - Fremdkörper, Wanderung - Mammographie

Key words:

Breast neoplasms - Foreign-body migration - Mammography