Thorac Cardiovasc Surg 1990; 38(2): 73-78
DOI: 10.1055/s-2007-1013997
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Effects of Nitrous Oxide on Endocrine Stress Response and Haemodynamic Parameters During Coronary Artery Surgery

Der Einfluß von Lachgas auf die endokrine Streßreaktion und hämodynamische Parameter kardiochirurgischer PatientenH. A. Adams, D. Kling, J. Boldt, F. Dapper1 , G. Hempelmann
  • Department of Anaesthesiology and Intensive Care Medicine
  • 1Department of Cardiac Surgery Justus-Liebig-University, Giessen, FRG
Further Information

Publication History

1989

Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

To compare simultaneously the influence of nitrous oxide on haemodynamic parameters and on surgical stress response, 20 patients scheduled for coronary artery bypass graft were investigated during standardized modified neurolept anaesthesia. Before onset of cardiopulmonary bypass, one group received nitrous oxide and oxygen (2 : 1), whereas in the other group air with oxygen (F102 0.33) was used. Increases in adrenaline, noradrenaline, ADH, and Cortisol were slightly less and mean arterial pressure and cardiac output reached markedly lower levels in the nitrous oxide group. When nitrous oxide is not acceptable for a cardiac surgery patient during modified neurolept anaesthesia due to haemodynamic side effects enhancing intravenous application of anaesthetics to compensate the analgetic properties of the substance should be considered.

Zusammenfassung

Ziel der Studie war es, den Einfluß von Lachgas auf die endokrine Streßreaktion und auf die Hämodynamik kardiochirurgischer Patienten simultan zu untersuchen. Es wurden zwei Gruppen zu je 10 Patienten untersucht, die sich einer aortokoronaren Bypass-Operation in standardisierter modifizierter Neurolept-Anästhesie unterziehen mußten. In der Lachgas-Gruppeerhielten die Patienten vor EKZ-Beginn Lachgas und Sauerstoff im Verhältnis 2 : 1, in der Kontrollgruppe Raumluft mit einem Sauerstoffanteil von 33%. An 5 Zeitpunkten vor Einleitung und bis zur Kanülierung der großen Gefäße wurden die endokrinen Streßparameter sowie die hämodynamischen Größen untersucht. Die endokrinen Streßparameter waren in der Lachgas-Gruppe bis EKZ-Beginn tendenziell niedriger als in der Kontrollgruppe. Die Adrenalin-, ACTH- und Cortisol-Konzentrationen lagen in beiden Gruppen noch im Normbereich, Noradrenalin war in beiden Gruppen erhöht, ADH nur in der Kontrollgruppe. Von den hämodynamischen Parametern blieben HR, PAP, PCWP und CVP vergleichbar. Der MAP sank nach Lachgas-Zufuhr im Verlauf signifikant ab. Das HZV lag bei Lachgas-Zufuhr mit Gruppenmittelwerten von 5,13 L/min niedriger als in der Kontrollgruppe (5,76 L/min, P = 0,03), es fiel im Verlauf in der Lachgas-Gruppe signifikant ab. Die Zufuhr von Lachgas vermindert auch bei hochdosierter Opiatanalgesie den Anstieg der endokrinen Streßparameter im Sinne eines additiven Effekts. Im Vergleich mit der Kontrollgruppe sind die Vorteile jedoch als eher gering zu werten. Die hämodynamischen Auswirkungen der Lachgas-Zufuhr haben sich als ungünstig erwiesen.

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