Thorac Cardiovasc Surg 1990; 38: 196-200
DOI: 10.1055/s-2007-1014066
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Incidences and Surgical Aspects of Cardiac Myxomas in Bulgaria

Inzidenz kardialer Myxome in Bulgarien und spezielle chirurgische AspekteA. Tschirkov, B. Michev, V. Topalov, D. Michailov, Z. Jurukova, R. Petkov
  • National Heart Center, Clinic for Cardiovascular Surgery, Sofia, Bulgaria
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

63 patients with cardiac tumors underwent operative treatment between January 1970 and December 1988. Three additional patients refused the operation, despite the large left atrial myxomas and obstruction of the mitral valve, recognized by echocardiography.

62 patients had benign tumors: the only malignant neoplasm was a fibrosarcoma, originating from the right ventricle.

Myxomas wcre found in 57 patients: 54 were located in the left and 2 in the right atrium. In one case the myxoma originated from the left ventricle.

The hospital mortality of the 22 patients who underwent excision of cardiac myxomas between 1970 and 1984 was 18.18% (4 deaths), and 2.44% (1 death) of 41 patients operated on from 1984 to 1988 for cardiac tumors (35 of them with myxomas).

Duringthe follow-up time of 6 to 140 months, recurrence of myxomas occurred in only one patient, 4 years after surgery for multifocal myxoma in the left atrium.

Surgical excision of the myxoma is the only acceptable therapy able to cure. Without surgical treatment, the medium and long-term prognosis is fatal. Therefore once the cardiac myxoma is identified by two-dimensional echocardiography, the tumor should be removed even in patients without symptoms. The removal of myxomas doesn't require excision of the full thickness of the interatrial septum or ventricular wall.

The risk of postoperative arrhythmias after extensive excision increases. Conducton disturbances may be related to the resection of a large area of the atrial septum or wall. No recurrences have been registered after less radical procedures - removal with excision only of the underlying endocard.

Zusammenfassung

Von Januar 1970 bis Dezember 1988 wurden 15 Frauen (23,8%) und 48 Männer (76,2%) wegen primärer Herztumoren in unserer Klinik operativ behandelt. Bei einem mittleren Alter von 50,5 Jahren erstreckte sich die Altersbreite der Patienten zwischen 1,7 und 84 Jahren. Bei 62 Patienten erwiesen sich die Tumoren als gutartig, nur bei einem Kind fand sich ein Fibrosarkom des rechten Ventrikels. Als weitaus häufigster benigner Herztumor wurde bei 57 Patienten ein Myxom (90,5% aller kardialer Tumoren) mittels Herzkatheteruntersuchung und in den letzten Jahren vor allem mittels Echokardiographie nachgewiesen, von denen 54 im linken Vorhof, 2 im rechten Vorhof und eines im linken Ventrikel lokalisiert waren.

Die von den Myxomen verursachten klinischen Befunde konnten drei Hauptsyndromen zugeordnet werden: intermittierende Obstruktion der Atrioventrikularklappen mit Synkopen, embolische Ereignisse und klinische Zeichen der pulmonalvenösen oder systemisch-venösen Abflußbehinderung. Von drei Patienten, die die operative Behandlung verweigerten und daher nicht in dieser Studio erfaßt sind, starben zwei innerhalb von drei Jahren nach Diagnosestellung.

Die Resektion der Herztumoren erfolgte unter Anwendung der extrakorporalen Zirkulation am kardioplegisch stillgestellten Herzen, wobei die linksatrialen Myome über eine Eröffnung des rechten oder des linken Vorhofs bzw. über eine Biatriotomie angegangen wurden. Im Hinblick auf die Entfernung der Myxome kamen drei verschiedene Techniken zur Anwendung.

  1. Bei 29 Patienten wurde die Basis des Tumors mit dem umgebenden Septum in voller Breite reseziert und der entstandene Defekt mit einem Patch verschlossen.

  2. In 24 Fällen exzidierten wir den Tumor lediglich zusammen mit dem anhaftenden Endokard des Septums.

  3. Bei 4 Patienten nahmen wir allein die Resektion des Tumors ohne Mitnahme von darunterliegendem Gewebe vor (Hobeltechnik).

Während die Hospitalletalität bei den 22 Patienten, die vor 1984 operiert worden waren, 18,2% betrug, lag die Frühsterblichkeit bei den in den letzten 4 Jahren operierten 41 Patienten mit Herztumoren lediglich bei 2,4%. Postoperative Rhythmusstörungen traten in 6 Fällen auf, bei denen eine Teilresektion des Septums im Bereich der Tumorbasis vorgenommen worden war.

In einem Beobachtungszeitraum von 6-140 Monaten stellten wir lediglich bei einem Patienten, der 4 Jahre zuvor wegen eines multifokalen Myxoms im linken Vorhof operiert worden war, einen Rezidivtumor fest.

Die chirurgische Behandlung von Myxomen ist die einzige erfolgversprechende Therapie mit Aussicht auf Heilung. Ohne operative Behandlung ist die mittelfristige und Langzeitprognose dieser gutartigen Herztumoren verhängnisvoll. Deshalb sollte auch bei asymptomatischen Patienten mit einem nachgewiesenen Myxom so rasch wie möglich der Herztumor entfernt werden. Dabei ist unseres Erachtens die durchgehende Exzision des Vorhofseptums um die Basis dos Tumors nicht erforderlich. Die Gefahr von postoperativen Rhythmusstörungen nach ausgiebiger Resektion ist deutlich erhöht.

Erregungsleitungsstörungen können ebenfalls auf die Entfernung eines großen Teils des Vorhofseptums zurückgeführt werden. Auch bei dem von uns angewandten, weniger radikalen Verfahren der Tumorresektion unter Einschluß nur des anliegenden Endokards, konnte keine erhöhte Rezidivneigung beobachtet werden.

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