Thorac Cardiovasc Surg 1990; 38: 201-204
DOI: 10.1055/s-2007-1014067
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Tumors of the heart Incidence and Clinical Importance of Cardiac Tumors in Japan and Operative Technique for Large Left Atrial Tumors

Vorkommen und klinische Bedeutung von Herztumoren in Japan und chirurgisches Vorgehen bei großen linksatrialen TumorenYukiyasu Sezai
  • Department of Surgery, Nihon University School of Medicine, Tokyo, Japan
Further Information

Publication History

Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

In 1986, a total of 18 430 open-heart procedures was performed in Japan. Whereas surgery of congenital heart disease amounted to 46% of all operations, cardiac tumors caused only 0.8% (148 cases). The results of an investigation based on data from 9 Japanese institutes over a period of 5 years show that myxomas are the most frequent tumors of the heart (74 out of 89 cases). Among 89 cardiac tumors there were 6 malignant neoplasms. More females were affected than male patients. Most of the myxomas were localized in the left atrium (66 out of 74). The majority of the myxomas originated from the atrial septum, two myxomas derived from atrio-ventricular valves. Inflow and outflow obstruction, valvular dysfunction and arrhythmias were the most common symptoms of cardiac tumors. In 88 patients resection of the tumor could be performed, in 4 cases combined with mitral valve replacement and in one case mitral valvuloplasty. In one patient, only a tumor biopsy was possible. Reoperation for recurrent myxoma had to be carried out in 4 patients after an interval of 1-6 years.

In the case of a large left atrial tumor the circular incision of the biatrium is preferred by our group. This large approach facilitates the removal of the tumor, enables the repair of the left atrial posterior wall and atrial septum as well as the surgery of the mitral valve. If necessary, this surgical technique can easily be switchod to cardiac autotransplantation. With regard to new operative procedures we are convinced that surgical intervention for cardiac tumors can be applied more widely in future.

Zusammenfassung

Im Jahre 1986 wurden in Japan 18 430 Herzoperationen durchgeführt, davon allein 46% wegen angeborener Vitien. Bei den erworbenen Herzerkrankungen hielten sich Klappenchirurgie mit 27,2% und Koronarrevaskularisationen mit 24,8% in etwa die Waage. Dagegen stellten 148 Eingriffe wegen Herztumoren mit 0,8% nur einen Bruchteil aller Operationen am offenen Herzen dar. Von den 1986 operierten Herztumoren waren die Myxome mit 115 Fällen am häufigsten vertreten.

Die in 9 japanischen Herzzentren von 1984-1989 operierten Herztumoren wurden in einer Studie zusammengefaßt. Bei einer Gesamtzahl von 89 Fällen handelte es sich um 77 Myxome (83,1%), 2 Lipome, 3 Rhabdomyome, 2 Hämangiome und 2 andere Tumorarten. Weiterhin wurden in dieser Studie 6 maligne Ilerztumoren (6,7%) - einschließlich metastasierender Prozesse - erfaßt. Frauen waren insgesamt häufiger als Männer betroffen. Im linken Vorhof konnten 66 Myxome lokalisiert werden, 7 fanden sich rechtsatrial und eines im linken Ventrikel. Von den 66 linksatrialen Myxomen hatten zwei ihren Ursprung an der Vorhofwand und zwei an der Mitralklappe, die überwiegende Anzahl war am Septum lokalisiert. Bei den meisten der symptomatischen Patienten wurden Behinderungen des Einund Ausstroms (42 Fälle) beobachtet, eine Klappendysfunktion lag bei 14 Patienten mit Myxomen vor. Arrhythmien traten in 12 Fällen auf. Bei 88 Patienten konnte der Herztumor reseziert werden, viermal in Verbindung mit einem Mitralklappenersatz, bei einem Patienten zusammen mit einer Mitralklappenplastik. Nur in einem Fall war lediglich eine Probebiopsie des Tumors möglich. Tumorrezidive mit der Notwendigkeit einer Reoperation traten bei 4 von 98 Patienten (4,5 %) in einem Zeitraum von 1-6 Jahren nach dem Ersteingriff auf.

Beim Vorliegen eines linksatrialen Herztumors von außergewöhnlicher Größe wurde von Cooley (1985) und Hehrlein (1987) die Autotransplantation als erfolgreiches Therapieverfahren angegeben. Unsere Arbeitsgruppe bevorzugt die zirkuläre biatriale Inzision. Dieser breite Zugang erleichtert die Abtragung eines großen, linksatrialen Herztumors in erheblichem Maße. Defekte im Bereich von Septum oder Vorhofwand können problemlos wieder verschlossen werden, zusätzliche Maßnahmen an der Mitralklappe sind ohne Schwierigkeiten durchführbar; Störungen am Erregungsleitungssystem treten kaum auf. Falls erforderlich, kann der Eingriff als Autotransplantation des Herzens weitergeführt werden.

Dank neuer Operationsverfahren halten wir die chirurgische Intervention bei Herztumoren in zunehmendem Maße für gerechtfertigt und erfolgversprechend.

    >