Pharmacopsychiatry 1986; 19(2): 68-72
DOI: 10.1055/s-2007-1017157
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Controlled Encoding Strategies in Memory Tests in Lithium Patients

Merkfähigkeitsleistung von Lithium-Patienten bei kontrollierten KodierungsstrategienE.  Opgenoorth , E.  Karlick-Bolten
  • Psychiatric University Clinic of Vienna, Austria
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

The "levels of processing" theory (Craik and Lockhart) and "dual coding" theory (Paivio) provide new aspects for clinical memory research work. Therefore, an incidental learning paradigm on the basis of these two theoretical approaches was chosen to test aspects of memory performances with lithium therapy. Results of two experiments, with controlled non-semantic processing (rating experiment "comparison of size") and additive semantic processing (rating "living - nonliving") indicate a slight reduction in recall (Fig. 1) and recognition performance (Fig. 2) in lithium patients. Effects on encoding strategies are of equal quality in patients and healthy subjects (Tab. 1, 2) but performance differs between both groups: poorer systematic benefit from within code repetitions ("word-word" items, "picture-picture" items) and dual coding (repeated variable item presentation "picture-word") is obtained. The less efficient encoding strategies in the speeded task are discussed with respect to cognitive rigidity and slowing of performance by emotional states. This investigation of so-called "memory deficits" with lithium is an attempt to explore impairments at an early stage of processing; the characterization of the perceptual cognitive analysis seems useful for further clinical research work on this topic.

Zusammenfassung

Auf Grundlage neuerer psychologischer Gedächtnistheorien wurde ein inzidentelles Lernparadigma ausgewählt, um die Merkfähigkeitsleistung bzw. die Kodierungsleistung von Patienten unter Lithiumtherapie zu objektivieren. Die als unerwünschte Nebenwirkung beschriebene, sogenannte ,,Merkfähigkeitsstörung" bei diesen Patienten wurde bisher mit intentionalen, eher ,,groben" Merkfähigkeitstests untersucht, die Befunde in der Literatur sind widersprüchlich.

Der Theorie von Craik und Lockhart ,,Levels of Processing" sowie jener von Paivio ,,Dual Coding" entsprechend, wurde experimentell die Tiefe der Kodierung und die Darbeitungsmodalität variiert. Die Ergebnisse von zwei Experimenten mit kontrollierter nicht-semantischer Verarbeitung (Rating ,,Größenvergleich", Experiment I) und zusätzlich semantischer Verarbeitung (Zuordnung zum Oberbegriff ,,Lebewesen", Experiment II) liegen vor. Eine leicht reduzierte Reproduktionsleistung (Fig. 1) und Wiedererkennungsleistung (Fig. 2) ist bei den Lithiumpatienten faßbar, wobei jedoch die Kodierungsstrategien qualitativ weitgehend mit jenen gesunder Probanden übereinstimmen (Tab. 1,2).

Objektivierbar ist eine Reduktion im Leistungsniveau. Patienten ,,profitieren" weniger von wiederholter Item-Darbietung; dies trifft sowohl auf ,,within code"-Wiederholungen zu (Bild-Bild- oder Wort-Wort-Items) als auch auf variabel ,,dual" kodierte Items (Wort-Bild-Items). Diese geringere Effizienz der Kodierungsstrategien unter experimenteller Speed-Bedingung wird diskutiert im Hinblick auf eine kognitive Rigidität bzw. Verlangsamung - als Folge der deprimierten Befindlichkeit der Patienten, die sich testmäßig fassen läßt.

Diese Untersuchung sollte zu einem möglichst frühen Zeitpunkt der Verarbeitung, bei der Wahrnehmung bzw. Kodierung eintreffender Informationen, die sogenannte Merkfähigkeitsstörung der Lithium-Patienten erfassen; die vorgestellten neueren Gedächtnistheorien eröffnen einen guten Ansatz für weitere klinische Arbeiten zu diesem Problem.

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