Pharmacopsychiatry 1986; 19(6): 401-415
DOI: 10.1055/s-2007-1017278
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hormones of the Hypothalamic-pituitary-thyroid Axis: A Psychoneuroendocrine Perspective

Hormone der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsenachse: Eine psychoneuroendokrine PerspektiveP. T. Loosen
  • Department of Psychiatry, Duke University Medical Center Durham, North Carolina, USA
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

Although relationships between hormones of the hypothalamic-pituitary-thyroid (HPT) axis and behavior have been suspected for more than two centuries, there existed no framework within which they could be understood. It now appears that disturbances in the HPT-axis have more to do with affective state than with any other aspect of mentation, save possibly cognition. First, depression is the most frequently observed psychiatric symptom in patients suffering from hypothyroidism. Second, approximately 30% of euthyroid patients with major depression show a blunted, i.e., attenuated TSH response after TRH administration. Third, it is now well established that a small dose of thyroid hormone will accelerate the antidepressant effect of tricyclic antidepressants (TCA) in women, and convert TCA non-responders into responders in both sexes. Fourth, administration of TRH may induce an increased sense of well-being and relaxation in some patients and healthy volunteers. However, little is known about the pathophysiologic mechanism whereby evocative emotional factors express their effect on the HPT axis, or whereby thyroid gland alterations express their behavioral effects. Longitudinal, prospective studies of both patients with thyroid disease and patients with depression (through close collaboration between endocrinology and psychiatry) are most likely to separate cause and effect in most instances.

Zusammenfassung

Obwohl seit mehr als zwei Jahrhunderten Zusammenhänge zwischen den Hormonen der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsenachse (HHS) einerseits und dem Verhalten andererseits vermutet worden sind, gab es bisher keinen Rahmen, innerhalb dessen ein Verstehen dieser Zusammenhänge möglich gewesen wäre. Es steht aber nunmehr zu vermuten, daß Störungen der HHS-Achse mehr mit manisch-depressiven Krankheitszuständen verbunden sind als mit irgendwelchen anderen psychischen Zuständen, mit einer möglichen Ausnahme, nämlich dem Erkenntnis- bzw. Wahrnehmungsvermögen. Erstens handelt es sich bei der Depression um das häufigste psychiatrische Symptom bei Patienten mit einer Unterfunktion der Schilddrüse. Zweitens zeigen etwa 30% der Patienten mit normaler Schilddrüsenfunktion ein gedämpftes Ansprechen auf TSH nach Verabreichung von TRH. Drittens ist es nunmehr hinreichend gesichert, daß bei Frauen eine geringe Dosis Schilddrüsenhormon die antidepressive Wirkung trizyklischer Antidepressiva (TAD) beschleunigt und sowohl bei Männern als auch bei Frauen die sonst auf TAD nicht ansprechen, ein Ansprechen bewirkt. Viertens kann die Verabreichung von TRH bei einigen Patienten und gesunden Probanden erhöhtes Wohlbefinden und Entspannung induzieren. Man weiß jedoch wenig über den pathophysiologischen Mechanismus, durch welchen evokative emotionale Faktoren eine Wirkung auf die HHS-Achse ausüben oder durch welche Veränderungen in der Schilddrüse ihren Ausdruck in der Verhaltensweise finden. In den meisten Fällen dürften longitudinale prospektive Studien sowohl von Schilddrüsenpatienten als auch von depressiven Patienten höchstwahrscheinlich Ursache und Wirkung klarstellen, wobei solche Studien in enger Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen der Endokrinologie und der Psychiatrie durchzuführen wären.

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