Thorac Cardiovasc Surg 1988; 36(2): 105-108
DOI: 10.1055/s-2007-1020054
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Histomorphological Aspects of TNM-Classification of Carcinoma of the Lung

Histomorphologische Aspekte der TNM-Klassifikation des BronchialkarzinomsK. Kayser, H. Bülzebruck, G. Probst, I. Vogt-Moykopf
  • Hospital for Thoracic Diseases, Heidelberg-Rohrbach, FRG
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Publication History

1987

Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

This prospective study evaluates the histopathological findings on 613 patients undergoing curative resection of a bronchus Carcinoma and operated on between January 1982 and September 1984. The WHO rules for tumor classification and grading, and the 1979 pTN classification rules of the UICC were followed. Taking into account the biological properties of the tumors and the patient survival times, the prognostic value of histopathological data is discussed. Apart from the clear general dependence of the average survival time on the tumor cell type, it was found that tumor volume is of greater prognostic value with respect to patient survival than tumor diameter.

Zusammenfassung

Die vorliegenden prospektiven Untersuchungen basieren auf der Auswertung der histopathologischon Befunde von 613 Patienten, die von Januar 1982 bis zum September 1984 unter kurativem Aspekt wegen eines Bronchialkarzinoms operiert wurden. Die Tumoren wurden mittels sagittaler Serienschnitte aufgearbeitet, wobei der maximale Durchmesser und das Tumorvolumen bestimmt wurden. Auch die extrapulmonalen Lymphknoten wurden in Serienschnitten untersucht, um Mikrometastasen aufzufinden. Die Tumorklassifikation und das Tumor-Grading geschahen gemäß den bekannten WHO-Regeln; die pTN-Klassifikation erfolgte gemäß den Regeln der UICC von 1979. Auf der Grundlage der so analysierten Befunde und unter Einbeziehung der postoperativen Letalität sowie unter Berücksichtigung der biologischen Eigenschaften der Tumoren wird der prognostische Aussagewert der histopathologischen Daten diskutiert.

Plattenepithelkarzinome fanden sich häufiger (79%) zentral, während Adenokarzinome gleich häufig zentral und peripher lokalisiert waren. Unter allen peripher sitzenden Tumoren kamen die Adenokarzinome jedoch am häufigsten vor (50%). Hinsichtlich der Verteilung der pT- und der pN-Stadien waren sich die Plattenepithelkarzinome und die Adenokarzinome auf der einen Seite und die kleinzelligen anaplastischen Karzinome und die großzelligen anaplastischen Karzinome ähnlich, was auch in der mittleren Überlebensrate zum Ausdruck kam: 22 Monate gegenüber 12 Monaten. Die Ursache der bekannten größeren biologischen Malignität der kleinzelligen Karzinome liegt nicht in der Tumorgröße begründet, sondern in der stärkeren und früheren Metastasierung in die regionären und distalen Lymphknoten. Diese ist durch Fehlen entzündlicher Veränderungen in der Umgebung des Tumors zu erklären.

Kleine Tumoren (pT1) verhielten sich in allen 4 Tumortypen biologisch gleichartig. Was die pN-Stadien angeht, so fanden sich bei den kleinzelligen Karzinomen nur 22% im pN0-Stadium gegenüber 36% der nicht kleinzelligen Karzinome. Im pN2-Stadium waren die kleinzelligen Karzinome mit 33% gegenüber 22% der nicht kleinzelligen Karzinome vertreten. Das pN0-Stadium fand sich bei den peripheren Tumoren etwa doppelt so häufig (55%) als bei den zentralen Tumoren (24%) und zeigte keine Abhängigkeit von der Tumorgröße. Dementsprechend fanden sich bei den fortgeschrittenen Adenokarzinomen (pT2), die ja besonders häufig peripher liegen, erheblich weniger Lymphknotonmetastasen als bei den Plattenepithelkarzinomen. Die vorliegenden Untersuchungen ergaben schließlich, daß weniger der Tumordurchmesser als vielmehr das Tumorvolumen mit der Überlebensrate korreliert.

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