Thorac Cardiovasc Surg 1988; 36(3): 164-166
DOI: 10.1055/s-2007-1020069
Case Report

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Traumatic Internal Mammary Arteriovenous Fistula - A Case Report and Review of the Literature

Traumatisch bedingte arterio-venöse Fistel der Arteria mammaria internaA. H. Al-Qudah
  • Cardiothoracic Section, Department of Special Surgery, Faculty of Medicine, University of Jordan, Amman/Jordan
Further Information

Publication History

1987

Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

A rare case of arteriovenous fistula of the right mammary artery following penetrating chest wound is reported. The patient was treated one week later because of right-sided hemothorax associated with diastolic machinary murmur. Selective digital subtraction angiography showed a fistulous communication connecting the right internal mammary vessels. The fistula was cured through a right anterolateral thoracotomy. The surgical literature is reviewed.

Zusammenfassung

In einem Fallbericht wird über ein 17jähriges Mädchen berichtet, das sich mit einem rechtsseitigen Hämatothorax in der Notfallambulanz vorstellte. Eine Woche zuvor erlitt es eine penetrierende rechtsseitige Thoraxverletzung. Bei der Untersuchung zeigte die Patientin eine Tachypnoe und eine Zyanose, verbunden mit Unruhe. Ihr Blutdruck betrug 110/80 mmHg, die Herzfrequenz lag bei 110/min. Bei der Auskultation hörten wir ein kontinuierliches, 4/6 lautes Maschinengeräusch über dem 2. ICR rechts parasternal, mit Betonung des 2. Herztons. Eine Ausstrahlung in die Halsgefäße war nicht nachweisbar. Im 3. ICR rechts sahen wir eine ca. 1,5 cm lange Naht. Auf der Röntgenthoraxaufnahme war ein ausgeprägter Hämatothorax rechts sichtbar, es bestand eine leichte Anämie (Hb 9,6 g%). Das EKG war unauffällig. Bei einer DSA der rechten Arteria mammaria interna konnte eine arterio-venöse Fistel in Höhe des 6. ICRs nachgewiesen werden. Eine daraufhin eingelegte rechtsseitige Thoraxdrainage (36 Charr.) führte nicht zur Entleerung des Hämatothorax. Daraufhin entschloß man sich zur Operation. Nach rechtsseitiger antero-lateraler Thorakotomie stellte sich die AV-Fistel im 6. ICR dar. Kollateralen waren nicht vorhanden. Arteria und Vena mammaria interna wurden ligiert und exzidiert. Es wurden 1500 ml Blut abgesaugt. Bei komplikationslosem Verlauf konnte die Patientin am 6. postoperativen Tag entlassen werden. Sie war bei der Nachuntersuchung asymptomatisch, das präkordiale, kontinuierliche Maschinengeräusch war verschwunden.

Arterio-venöse Fisteln der Arteria mammaria interna sind sehr selten, sie sind normalerweise kongenitaler, traumatischer oder iatrogener Natur. Die chirurgische Therapie dient der Vermeidung von Komplikationen wie Fistelinfektion, Herzinsuffizienz, infektiöser Endokarditis, Degeneration oder Ruptur. Sie besteht in einer Ligatur der betroffenen Gefäße und in der Exzision der Fistel. Bestehen keine Symptome und ist die Fistel ein Zufallsbefund, so sollte unserer Meinung nach eine eher konservative Therapie eingeschlagen werden. In dem hier vorgestellten Fallbericht diente die Operation primär der Blutausräumung. Unseres Wissens ist dies der erste Bericht über eine AV-Fistel der Arteria mammaria interna in Verbindung mit einem Hämatothorax.

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