Thorac Cardiovasc Surg 1988; 36(5): 281-283
DOI: 10.1055/s-2007-1020097
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Torsion of a Lung Lobe: Diagnosis and Treatment

Diagnose und Behandlung einer LungenlappentorsionS. Larsson, V. Lepore, L. Dernevik, F. Nilsson, K. Selin1
  • Department of Thoracic and Cardiovascular Surgery
  • 1Department of Radiology, Sahlgren's Hospital, University of Göteborg, Gothenburg, Sweden.
Further Information

Publication History

1988

Publication Date:
09 May 2008 (online)

Summary

Intraoperative lobar torsion occurred in 4 of about 2000 patients subjected to thoracotomy. Two of the patients died. Early diagnosis and proper management are of great importance to the outcome. Temporary deflation of the diseased lung by using double lumen endobronchial tube is a potential risk. Early progressive lobar opacity without signs of atelectasis on conventional chest radiograph is indicative of this serious complication. Computerized tomography and bronchoscopy are of diagnostic value.

Exploratory thoracotomy must be performed without delay. The injured parenehyma should be sacrificed unless the diagnosis is obtained very early. When the injured lobe or lung is rotated back into normal position the airways may be flooded with serosanguinous fluid which promptly has to be removed. If an attempt is made to save the lobe or the lung, tracheostomy for frequent suction of the airways is indicated in order to prevent “spill-over”and dangerous postoperative hypoxia.

Zusammenfassung

Es wird über eine intraoperativ aufgetretene Torsion eines Lungenlappens in 4 Fällen unter 2000 thorakotomierten Patienten berichtet. Bei einer 55jährigen Frau wurde ein Hamartom exstirpiert. Aus didaktischen Gründen wurde der linke Oberlappenhilus komplett freipräpariert. Postoperativ trat eine zunehmende röntgenologische Verschattung des linken Oberlappens auf. Bei der Rethorakotomie 48 Stunden nach dem Primäreingriff wurde eine 360°ige Rotation des Oberlappens korrigiert. Wenige Stunden später trat eine massive sanguinolente endobronchiale Exsudation mit Hypoxie, Herzstillstand und zerebraler Schädigung auf, die nach 20 Tagen zum Tode führte.

Ein 67jähriger Mann wurde wegen eines Aortenaneurysmas operiert. Postoperativ trat eine röntgenologische Verschattung des linken Oberlappens auf. Die Rethorakotomie 4 Tage später ergab eine 180°ige Torsion des Oberlappens. Trotz Korrektur verschlechterte sich der Allgemeinzustand unter Zunahme der linksseitigen Verschattung und der Patient verstarb 25 Tage später.

In einem weiteren Fall einer Oberlappenektomie rechts mit Manschettenresektion am Bronchus und Fixation des Mittellappens am Unterlappen trat postoperativ eine zunehmende Verschattung des Mittellappens auf. Bei der Rethorakotomie lag eine 180°ige Rotation des Mittellappens mit Fixation in gedrehter Position vor. Nach Mittellappenektomie war der weitere Verlauf unauffällig.

Im letzten Fall bei einem 37jährigen Mann wurde ein riesiges thorakoabdominales Aneurysma reseziert. Nach akzidenteller Eröffnung der Pleura auf der rechten Seite retrokardial kam es zu Hernierung der Lingula in 180° gedrehter Lage mit Einklemmung der Gefäße, Lungeninfarkt und Abzedierung. 10 Tage nach der Primäroperation wurde die Pneumonektomie vorgenommen. Trotz eines stürmischen Verlaufes erholte sich der Patient komplett.

Die frühzeitige Erkennung und Reintervontion bei einer lobären Torsion ist ausschlaggebend für den weiteren Verlauf. Falls beabsichtigt wird, den torquierten Lappen nach Korrektur zu erhalten, wird von den Verfassern eine Tracheotomie empfohlen, um die evtl. auftretende serosanguinolente endobronchiale Exsudation zu beherrschen.

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