Rofo 2008; 180(1): 66-68
DOI: 10.1055/s-2007-963748
Konsensus

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Konsensustreffen der Kursleiter in der Mammadiagnostik am 5.5.2007 in Frankfurt am Main

Thema: MikrokalkM. Müller-Schimpfle1 für die AG Mammadiagnostik der DRG
  • 1Radiologisches Zentralinstitut (RZI), Städtische Kliniken Frankfurt/Main-Höchst
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Publication Date:
18 December 2007 (online)

In den vergangenen Jahren ist in der Mammadiagnostik eine zunehmende Bemühung zur standardisierten Befundung zu verzeichnen. Diese geht vor allem zurück auf die Abfassung des „Breast Imaging - Reporting and Data System” (BI-RADS) des American College of Roentgenology (ACR) mit den vier Ausgaben der Lexika in den Jahren zwischen 1992 und 2003. Die Standardisierungen bezogen sich zunächst auf die Beschreibung von mammografischen Befunden, die dann durch den Befunder bestimmten Befundkategorien mit konkreten Handlungsanweisungen zugeordnet werden mussten. Mit der letzten Auflage wurden in das Lexikon auch der Ultraschall und die MRT integriert.

In Deutschland, wie in vielen anderen Ländern, hat sich die standardisierte Befundung in den BI-RADS-Kategorien in den letzten Jahren klar durchgesetzt, wenn auch die darunter liegende Nomenklatur der Befundbeschreibung vielerorts deutlich weniger bekannt wurde. Vor allem aber die Überführung der Befundbeschreibung in die Befundkategorisierung wurde zum Gegenstand von zum Teil sehr unterschiedlichen didaktischen Handlungsempfehlungen durch Fort- und Weiterbilder in der Mammadiagnostik, da dem BI-RADS-Lexikon solcherart weitgehende Empfehlungen nicht entnommen werden können.

Die Erkenntnis dieser unterschiedlichen didaktischen Konzepte durch die Kursleiter von etablierten Mammadiagnostikkursen veranlasste die AG Mammadiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG), gemeinsam mit der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie eine stärkere Vereinheitlichung der Befundungskonzepte in der Form eines Konsensustreffens anzustreben.

Am 5.5.2007 fand das erste Konsensustreffen dieser Art in Frankfurt am Main statt. Auf Einladung der DRG versammelten sich die folgenden Kursleiter von Mammadiagnostikkursen auf dem Podium: F. Baum, U. Bick, K. Bock, U. Fischer, W. Heindel, S. Heywang-Köbrunner, H. Junkermann, U. Kettritz, C. Kuhl, M. Müller-Schimpfle, A. Mundinger, L. Regitz-Jedermann, M. Reichel, R. Schulz-Wendtland. Zur Diskussion waren eingeladen worden: H. Altland, W. Böcker, V. Möbus, J. Peters, K. Siegmann, J. Teubner, T. Vogl. Im Auditorium (oder in Analogie zur Börse: auf dem Parkett) verfolgten über 300 Kolleginnen und Kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet die Veranstaltung. Das Auditorium setzte sich zu 94 % aus Radiologen, zu 5 % Gynäkologen und 1 % andere Fachrichtungen zusammen. Nur 6 % der Teilnehmer auf dem Parkett hatten weniger als 3 Jahre Erfahrung in der Mammadiagnostik, dagegen 63 % mehr als 10 Jahre (32 % zwischen 3 und 10 Jahren). Sie beteiligten sich mit Kommentaren und vor allem mit ihrem Abstimmungsbeitrag zu den aufgeworfenen Fragestellungen - denn sowohl die Podiumsteilnehmer als auch - getrennt dazu - das Auditorium verfügte über Abstimmungssysteme (sog. TED-Systeme), die die optische Darstellung der Meinungsbilder unmittelbar nach Abfrage der Antworten ermöglichten.

Dabei ergaben sich naturgemäß unterschiedliche Konstellationen: Große Übereinstimmungen zwischen Podium und Parkett ebenso wie Meinungsverschiedenheiten, auch innerhalb der Podiumsteilnehmer. Für alle Beteiligten war der Informationsgehalt der Veranstaltung sehr hoch, denn sowohl die Übereinstimmung wie auch der fehlende Konsens lassen klare Handlungsanweisungen zu. Im ersten Fall sollte zukünftig die mit großer Übereinstimmung gegebene Antwort in Kursen wie auch im Befundungsalltag präferiert werden. Im zweiten Fall sollte in weiteren Runden herausgearbeitet werden, wo die Schwachstellen und Gründe für eine fehlende Übereinkunft liegen.

Wichtige Befundungskriterien, die mit großer Übereinstimmung auf dem Podium akzeptiert wurden, sind im folgenden mit den Abstimmungsergebnissen genannt (Podium/Parkett).

Prof. Dr. Markus Müller-Schimpfle

Chefarzt des Radiologischen Zentralinstituts (RZI), Städtische Kliniken Frankfurt/Main-Höchst, Partner der Radiol. GP Mainzer Landstr./Höchst

Gotenstrasse 6 - 8

65929 Frankfurt am Main

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