DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2007; 5(01): 30
DOI: 10.1055/s-2007-981444
CongressReport
Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart

3. Internationales Symposium über die Fortschritte in der osteopathischen Forschung

Brigitta Schwerla
,
Rob Kwakman
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Publication Date:
15 May 2007 (online)

Wie in den beiden letzten Jahren war das Forschungssymposium der Akademie für Osteopathie (AFO) am Samstagvormittag in den Kongress des VOD integriert. Mehr als 200 Teilnehmer besuchten das Symposium. Die Besucherzahl überstieg damit erneut die des Vorjahres und belegt einmal mehr die wachsende Bereitschaft von Osteopathen, sich mit wissenschaftlichen Studien zu beschäftigen.

Dr. Hollis King, D.O. Ph.D., vom Osteopathic Research Center in Texas hielt den Einführungsvortrag. Er informierte über die Arbeit des Research Centers und über die Untersuchungen, die dort vorgenommen werden, z.B. in-vitro-Studien, in denen die physiologischen Veränderungen von Zellen, die zeitweiligem Druck ausgesetzt sind, erfasst werden. Besonders ging er auf die Behandlung von Ratten mit einer osteopathischen Lymphpumpentechnik ein, die bei den Tieren zu einer Exploration von Interleukin und anderen Markern führten. King sieht in dieser Veränderung einen Beleg für die Wirkung der Lymphtechnik auf das Abwehrsystem.

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Irina Egorovas Vortrag wurde von der EFO ausgezeichnet.

Heinz Niggemeier berichtete in seiner Studie über die osteopathische Behandlung des Torticollis bei Kindern. Karen Alberts beschäftigte sich in einer klinischen Studie mit dem Einfluss der osteopathischen Behandlung bei Blasenentleerungsstörungen von Frauen und Giuseppe Antinori ging in seiner Untersuchung der Frage nach, wie wirkungsvoll die Osteopathie bei der Behandlung des Schleudertraumas im Vergleich zur klassischen physikalischen Therapie ist. Martin Reckwerth referierte über die Wirksamkeit der osteopathischen Behandlung bei der atopischen Dermatitis.

Prof. Rene McGovern, Ph.D., hielt den zweiten Gastvortrag, in dem sie über das Leben von Irving Korr (1909-2004) berichtete, der von 1945 bis 1975 in Kirksville als Professor im Fachbereich Physiologie forschte. Korr gehörte zu den herausragenden Wissenschaftlern in der amerikanischen osteopathischen Bewegung.

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Hollis King hielt den Einführungsvortrag.

Wie wirkungsvoll sind osteopathische Techniken bei Patienten mit einer Diskectomy im Bereich L4-L5/L5-S1? Dies untersuchte Edward Miroshnichenko aus Russland. Janine Leach wiederum beschäftigte sich mit dem Feedback von Patienten, die an Migräne litten und osteopathisch behandelt wurden. Susanne Sauerburger berichtete über die Wirkung der osteopathischen Behandlung bei funktionellen kardiovaskulären Dysfunktionen. Clive Hayden vom Sutherland Cranial College in England informierte über die Wirkung der kranialen Osteopathie bei der Behandlung von Kindern, die an der so genannten „3-Monats-Kolik” leiden. Die letzte Studie des Symposiums trug Maurits van der Linde vor: die osteopathische Behandlung von schwangeren Frauen mit Schmerzen im Becken- und/oder Lumbalbereich.

Mit 10 Studien und zwei Vorlesungen bot das Symposium der Akademie für Osteopathie während eines knappen Zeitrahmens eine Fülle von interessanten Informationen. Am Ende hatten die Besucher die Möglichkeit, in einer schriftlichen Befragung über die beste Studie zu entscheiden. Dabei wurde die Arbeit von Irina Egorova vom Institut für Osteopathische Medizin in St. Petersburg, Russland, gewählt und am Abend mit dem Preis der Europäischen Föderation der Osteopathen (EFO) ausgezeichnet. Die Studie untersuchte, wie sich Diagnose und Behandlung von somatischen Dysfunktionen bei Kleinkindern verbessern lassen.