Geburtshilfe Frauenheilkd 1988; 48(5): 292-298
DOI: 10.1055/s-2008-1026505
ORIGINALARBEITEN

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Erfahrungen in der Nachsorge von Patientinnen mit Mammakarzinom

Experiences in Follow-Up of Patients Suffering from Carcinoma of the BreastG. E. Umbach, C. Holzki, U. Perschmann, H. G. Schnürch, H. G. Bender
  • Universitäts-Frauenklinik Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. L. Beck)
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Publication Date:
17 June 2008 (online)

Zusammenfassung

Wir analysierten retrospektiv die Nachsorge-Untersuchungen und den klinischen Verlauf von 399 Patientinnen, die in kurativer Absicht behandelt worden waren. Bei der Entdeckung von Fernmetastasen waren Leberszintigramm, Leberultraschall und Laboranalysen nur von sehr geringem Nutzen. Von 6 entdeckten kontralateralen Mammakarzinomen wurden zwei in einem klinisch okkulten Stadium durch die Mammographie erfaßt. Bei 92 Patientinnen mit Fernmetastasierung wurden die Metastasen in 24 Fällen durch das Knochenszintigramm und in 17 Fällen durch das Röntgen-Thoraxbild entdeckt. Patientinnen, deren Fernmetastasen durch Zusatz-Untersuchungen in einem klinisch okkulten Stadium entdeckt worden waren, zeigten allerdings keinen Überlebensvorteil gegenüber Patientinnen, auf deren Fernmetastasen man durch die Anamnese und klinische Untersuchung aufmerksam geworden war. So betrugen die geschätzten medianen Überlebenszeiten für beide erwähnten Gruppen 6,4 Jahre gegenüber 6,7 Jahren (p = 0,7), gemessen vom Zeitpunkt der Primärtherapie an, bzw. 20,8 Monate gegenüber 20,4 Monaten (p = 0,9), gemessen vom Zeitpunkt der Diagnose der Fernmetastase an. Unsere Ergebnisse unterstützen nicht die Hypothese, daß die Diagnose von Fernmetastasen in einem asymptomatischen Stadium oder die regelmäßige Teilnahme an den Nachsorge-Terminen mit einem Überlebensvorteil verbunden ist. Unsere Studie unterstreicht die herausragende Bedeutung von Anamnese, klinischer Untersuchung und Mammographie in der Nachsorge von Patientinnen mit Mammakarzinom.

Abstract

We retrospectively analyzed methods of follow-up and subsequent clinical outcome in 399 breast Cancer patients treated with curative intent. Radioisotope liver scans, liver sonograms and laboratory investigations were of little value in detecting metastases. Mammography detected 2 of 6 contralateral breast Cancers in an asymptomatic stage. Of 92 metastatic diseases, 24 were disclosed by a total of 871 radioisotope bone scans, and 17 were disclosed by a total of 2409 chest x-rays. The detection of distant metastases in an asymptomatic stage by diagnostic procedures vs detection hy Symptoms was not correlated with a survival benefit. The survival times for the two groups were 64 years vs 6.7 years (p = 0.7) after initiation of primary therapy, and 20.8 vs 20.4 months (p = 0.9) after the diagnosis of metastatic disease. Our study does not lend support to the hypothesis that the detection of metastatic disease in an asymptomatic stage or regulär follow-up visits are associated with a survival benefit. We conclude that clinical history, physical examination, and mammography are the most important procedures in the follow-up of breast Cancer patients.

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