Z Gastroenterol 2008; 46(11): 1259
DOI: 10.1055/s-2008-1027934
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kontroversen in der gastroenterologischen Onkologie

Controversies in Gastrointestinal OncologyA. Reinacher-Schick1
  • 1Medizinische Universitätsklinik, Knappschaftskrankenhaus, Ruhr-Universität Bochum
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Publication Date:
14 November 2008 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die gastroenterologische Onkologie ist ein sich rasch weiterentwickelndes Feld mit zahlreichen Neuerungen in Prävention, Diagnostik und Therapie. In den letzten Jahren sind eine Reihe von neuen zielgerichteten Substanzen eingeführt und erste Biomarker sowohl für Prognose als auch für ein Therapieansprechen identifiziert worden. Entscheidend ist auch die zunehmende konsequente Multimodalität der Therapiestrategien, die alle beteiligten Fachdisziplinen in einen interdisziplinären Dialog zwingt.

Die in diesem Heft erstmals vorgestellte Rubrik „Kontroversen in der gastroenterologischen Onkologie” soll den interdisziplinären Diskurs in der Behandlung von Patienten mit gastrointestinalen Tumoren oder Präneoplasien widerspiegeln. Relevante Themen der gastrointestinalen Onkologie werden valide, evidenzbasiert und wissenschaftlich fundiert aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutiert und gewertet. Um die klinische Situation auch in dieser neuen Rubrik abzubilden, werden namhafte Gastroenterologen/Onkologen und Viszeralchirurgen zu Stellungnahmen eingeladen. Danach kommt es zu einer zusammenfassenden Wertung, die Ihnen als Leser als Diskussionsgrundlage dienen soll.

Die Rubrik wird eröffnet mit dem Thema „Intraduktale papillär-muzinöse Pankreasneoplasien (IPMN) – pro chirurgische Therapie, pro Surveillance”. Wir freuen uns, mit Herrn Prof. Dr. W. Uhl aus Bochum und Herrn PD Dr. V. Ellenrieder aus Marburg hierfür namhafte Experten aus der Gastroenterologie und der Viszeralchirurgie gewonnen zu haben. Der „Schiedsrichter” ist Prof. W. Hohenberger aus Erlangen.

Zystische Pankreasneoplasien scheinen zuzunehmen und bilden etwa 10 % aller Pankreasoperationsindikationen in entsprechenden Zentren. Seit etwas mehr als 10 Jahren werden sie als eigene Tumorentität klassifiziert und in Hauptgang- und Seitengangtypen unterteilt. Da neben der Tumorgröße diese Unterteilung biologische Bedeutung besitzt, sollte die Therapie im Einzelfall abgewogen werden. Im nachfolgenden Artikel sollen die „Pros” und „Cons” operativer Strategien und konservativer Surveillanceansätze dargestellt werden und ein möglicher Algorithmus für das Management von Patienten mit IPMN entwickelt werden. Welche Diagnostik wann? – Auch diese zentrale Frage wollen die Autoren beantworten.

Wir hoffen, mit dieser neuen Rubrik Ihr Interesse zu wecken und Ihnen Einblicke in aktuelle kontroverse Themen der gastroenterologischen Onkologie bieten zu können.

Ihre
Anke Reinacher-Schick
Schriftleiterin Onkologie

PD Dr. Anke Reinacher-Schick

Medizinische Universitätsklinik, Knappschaftskrankenhaus, Ruhr-Universität Bochum

In der Schornau 23 – 25

44892 Bochum

Phone: ++ 49/2 34/2 99 34 07

Fax: ++ 49/2 34/2 99 34 09

Email: Anke.Reinacher@rub.de

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