Rofo 1990; 153(9): 321-326
DOI: 10.1055/s-2008-1033385
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

MRT bei Hirnmetastasen

(I) Welchen Stellenwert hat das Screening mit T2-betonten Sequenzen?MR imaging of brain metastases. (1) T2-weighted imgages as a screening sequenceN. Hosten, W. Schörner, P. Schubeus, R. Felix
  • Radiologische Klinik mit Poliklinik, Universitätsklinikum Rudolf Virchow/Standort Charlottenburg (Direktor: Prof. Dr. med. R. Felix)
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Publication Date:
20 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei 30 Patienten mit intrakraniellen Karzinommetastasen wurde der Wert nativer T2-betonter und Gadolinium-DTPA-unterstützter, T1-betonter Aufnahmen hinsichtlich Sensitivität und Spezifität der Verfahren überprüft. Große (> 1 cm), im T2-betonten Bild signalintensive Läsionen zeigten, sofern sie in zentrale Nekrose, Tumorgewebe und perifokales Ödem gegliedert waren, immer 43/43, bei fehlender Gliederung fast immer (53/55), eine Kontrastmittelanreicherung. Kleine (< 1 cm), nicht gegliederte, signalintensive Marklagerläsionen, wie sie typischerweise als vaskulär angesehen wurden, zeigten nur in 65 % der Fälle keine Kontrastmittelanreicherung. 35 % mußten aufgrund der durch die Kontrastmittelanreicherung nachgewiesenen Störung der Blut-Hirn-Schranke als Metastasen angesehen werden. Bei 3 Patienten mit multipler Metastasierung wurden nach Kontrastmittelgabe insgesamt mehr als 140 in der Hirnrinde oder rindennah gelegene, kontrastmittelanreichernde Täsionen gesehen, die kein Korrelat im nativen, T2-betonten Bild zeigten. Im Screening nach intrazerebralen Karzinommetastasen sollte nach diesen Ergebnissen auch bei unauffälligem T2-betonten Bild bzw. beim alleinigen Nachweis kleiner, nicht gegliederter Marklagerläsionen im T2-betonten Bild eine kontrastmittelgestützte Untersuchung angeschlossen werden, um Metastasen in der Hirnrinde sicher zu erfassen und eine Fehleinstufung von Marklagerläsionen als vaskulär zu vermeiden.

Summary

Sensitifity and specificity of plain T2-WI and Gd-DTPA enhanced T1-WI were compared by evaluating MR exams of 30 patients with brain metastases. Large lesions with high signal on T2-WI always enhanced 43/43 when a structure (perifocal edema, tumor tissue, central necrosis) was found. Large lesions nearly always enhanced (53/55) even if no such structure was found. 65 % of small unstructured white matter lesions with high signal on T2-WI, which are generally considered vascular, did not enhance. Surprisingly, 35 % did enhance. Demonstration of blood brain barrier disturbance in these lesions suggested a metastatic origin. In 3 patients with multiple metastases, Gd-DTPA enhanced T1-WI disclosed more than 140 lesions not seen on T2-WI. All of them were located in or adjacent to grey matter. Our results indicate that enhanced T1-WI should be obtained even if T1-WI are normal or show only small white matter lesions.

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