Aktuelle Urol 2008; 39(4): 312
DOI: 10.1055/s-2008-1038245
Stellungnahme
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Stellungnahme von Prof. F. Steinbach

StatementF. Steinbach1
  • 1Chefarzt der Urologischen Klinik, Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 July 2008 (online)

Stellungnahme von Prof. F. Steinbach

Der muskelschonende Lumbalschnitt zur Freilegung der Niere stellt sicher eine Alternative zu dem von uns angegebenen Suprakostalschnitt oberhalb der 12. Rippe dar.

Leider ist dieser Zugangsweg gegenüber dem Suprakostalschnitt zu unrecht in Vergessenheit geraten. Daher ist der Kommentar von Professor Herrlinger zu begrüßen.

Der Vorteil des Suprakostalschnitts oberhalb der 12. oder 11. Rippe besteht in seiner universellen Verwendbarkeit für die meisten operativ zu behandelnden Erkrankungen der Niere.

Über diesen Zugang können rekonstruktive und ablative Eingriffe an der Niere nahezu im Hautniveau durchgeführt werden. Eine Änderung der primär geplanten operativen Strategie vom rekonstruktiven zum ablativen (Nephrektomie) Eingriff kann über diesen Zugang intraoperativ jederzeit durchgeführt werden.

Zur Vermeidung der von Professor Herrlinger aufgeführten Komplikationen des Suprakostalschnittes ist es erforderlich den Interkostalnerv und den Subkostalnerv möglichst zu schonen und den Anteil des Schnittes im Bereich der lateralen Abdominalwand so gering wie möglich zu halten. Unter Beachtung dieses Vorgehens sind eine Narbenhernie sowie eine Bauchdeckenschwäche vermeidbar.

Eine adäquate postoperative Analgesie ist beim Suprakostalschnitt dringend erforderlich, um eine ipsilaterale Pneumonie bei schmerzhaft verminderter Atemexkursion zu vermeiden.

Bei korrekter Durchführung unter Beachtung der Anatomie können somit die für den Lurz-Schnitt aufgeführten Vorteile auch mit einem Suprakostalschnitt erzielt werden.

Prof. Dr. med. habil. Frank Steinbach

Chefarzt der Urologischen Klinik, Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt

    >