Dtsch Med Wochenschr 1996; 121(20): 653-657
DOI: 10.1055/s-2008-1043052
Originalien

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Transvenöser Verschluß des persistierenden Ductus arteriosus mit einem Ivalon®-Pfropf

Transvenous transcatheter closure of a persistent ductus arteriosus with an Ivalon® plugD. Faßbender, H. Seggewiß, H. K. Schmidt, U. Gleichmann
  • Kardiologische Klinik, Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen, Klinik der Ruhr-Universität Bochum
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Publication Date:
25 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Grundproblematik und Fragestellung: Neben der operativen Behandlung des persistierenden Ductus arteriosus sind verschiedene perkutane Katheterverfahren beschrieben worden. Es wird eine neue Kathetermethode vorgestellt, die die Vorteile der Porstmann-(kompletter Verschluß) und der Rashkind-Technik (transvenöser Zugang) verknüpft und die jeweiligen Nachteile ausschaltet.

Patienten und Methodik: Behandelt wurden fünf Patienten (drei Männer, zwei Frauen, mittleres Alter 36,2 [19-56] Jahre) mit einer Ductus-Weite zwischen 3 und 6 mm. Ein Ivalon®(Polyvinyl-Alkohol-Schaum)-Pfropf wurde über eine transvenös vorgebrachte Schleuse eingeführt. Titan-Federbeinchen am aortalen und pulmonalen Ende des Pfropfes erlaubten eine sichere Fixierung im Ductus.

Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte der Ductus durch den Pfropf verschlossen werden. Bei vier Patienten war bereits unmittelbar nach dem Eingriff kein Shunt mehr nachweisbar. Bei einer Patientin bestand zunächst noch ein geringer Shunt; die Kontrolle am nächsten Tag zeigte auch bei ihr einen vollständigen Verschluß. Bei einer Patientin entwickelten sich über Wochen anhaltende fieberhafte Temperaturen bis 39°C, die ohne spezifische Therapie abklangen und als Fremdkörperreaktion gewertet wurden. Eine ambulante Kontrolle nach 5-19 Monaten bestätigte den vollständigen Verschluß bei allen fünf Patienten.

Folgerung: Das vorgestellte neue Verfahren zum transvenösen perkutanen Verschluß des Ductus Botalli scheint sicher und den Techniken nach Rashkind und Porstmann überlegen. Diese Ergebnisse müssen anhand größerer Patientenzahlen und längerer Beobachtungszeiten überprüft werden.

Abstract

Objective: To assess a new transvenous transcatheter method of closing a persistent ductus arteriosus, combining advantages of the Porstmann and Rashkind techniques.

Patients and methods: Five patients (three men, two women, mean age 36.2 [19-56] years) underwent the procedure. The diameter of the duct was 3-6 mm. A compressed Ivalon® (polyvinyl-alcohol) foam plug, introduced and held by a modified biopsy forceps, was placed into the duct via a percutaneously and transvenously placed catheter sheath. Small titanium legs attached to the plug at the aortic and pulmonary ends unfolded once the plug was correctly placed, ensuring safe fixation.

Results: Closure was achieved in all five patients and no shunt demonstrated immediately afterwards in four. In one patient a small shunt briefly persisted but was not longer present the day after. One patient had a fever of up to 39°C for several weeks that required no treatment and was thought to have been a foreign-body reaction. Follow-up examination after 5-19 months confirmed complete closure.

Conclusion: The described method appears to be safe and superior to the Porstmann and Rashkind techniques, but the results must be tested on a larger number of patients with longer follow-up.

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