Aktuelle Rheumatologie 1997; 22(1): 12-22
DOI: 10.1055/s-2008-1043622
ORIGINALARBEIT

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mittelfristige Ergebnisse nach radiolunärer Arthrodese bei der chronischen Polyarthritis mittels Mini-T-Platte

.Medium-Term Results of Radiolunate Arthrodesis in Rheumatoid Arthritis Via Mini-T-PlateR.  Wetzel , M.  Thomas , W.  Puhl
  • Orthopädische Abteilung des Rehabilitätskrankenhauses Ulm,Orthopädische Klinik mit Querschnittgelähmtenzentrum der Universität Ulm
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Publication Date:
18 February 2008 (online)

Abstract

Radiolunate arthrodesis (RLA) is a well known procedure to treat instability and pain of the rheumatoid wrist. We performed this procedure in 27 patients (33 wrist joints) between 1988 and 1993. A follow-up of at least 2 years has been provided for 26 patients; the average follow-up is 51 months. 97% of the operated wrists could be controlled. Carpal height, ulnar translation, pain, range of motion, complications and Larsen index were evaluated. The surgery was done in Larsen index 2 - 3 (median 2.7), ulnar translation of 0.31, carpal height 0.49. The first follow-up was done 24 months postoperatively, the second after 48 months. 97% of all arthrodeses are well fixed, one is fibrous tight. In 1/3 of the followed wrist joints the Larsen index is unchanged, 2/3 of the joints became worse. This index worsened within 2 years in one patient, within 3 years in another patient, 4 years or later in the other patients. Looking at the patients with a follow-up of 5 or more years, only 2 wrists are unchanged. Carpal height diminished significantly (0.49 versus 0.46), ulnar translation changed from 0.31 to 0.33 (2 years) and 0.36 (last follow-up). There were significant changes in range of motion of flexion, radial abduction and pro- and supination. Apart from two breakages of the plate there were no further complications. The median follow-up of 51 months reveals that in spite of painfree wrists and comfortable range of motion radiological destructions proceed, mainly at the midcarpal joints. RLA cannot stop the destructive process of rheumatoid arthritis, but may decelerate the normal course of the disease. There is no relevant further ulnar translation.

Zusammenfassung

Die radiolunäre Arthrodese ist ein probates Operationsverfahren, Instabilität und Schmerzen am rheumatisch veränderten Handgelenk zu behandeln. Zwischen 1988 und 1993 haben wir dieses Operationsverfahren bei 27 Patienten (33 Handgelenke) mit gesicherter chronischer Polyarthritis durchgeführt. 26 Patienten haben ein Follow-up von wenigstens 2 Jahren, der durchschnittliche Nachuntersuchungszeitraum beträgt 51 Monate. Die Nachuntersuchungsquote beträgt 97%. In die Nachuntersuchung gehen ein: Carpaler Höhenindex, ulnarer Translationsindex, Schmerzintensität, Bewegungsumfang, Komplikationsrate und Änderung des Larsen-Stadiums. Die Operationsindikation wurde im Larsen-Stadium 2 - 3 (2,7 gemittelt) bei ulnarem Translationsindex von 0,31 und carpalem Höhenindex von 0,49 gestellt. Wir haben alle Patienten nach 24 Monaten und, soweit dies möglich war, nach 4 Jahren erneut untersucht. Röntgenologisch sind 97% aller Arthrodesen knöchern fest konsolidiert, lediglich eine radiolunäre Arthrodese ist fibrös fest. Nur in einem Drittel der nachuntersuchten Handgelenke hat sich das präoperativ radiologisch festgelegte Larsen-Stadium zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung nicht verändert, 2/3 der Handgelenke wiesen anläßlich der Nachuntersuchung ein schlechteres Larsen-Stadium auf. Das Larsen-Stadium verschlechterte sich lediglich bei einem Patienten nach zwei Jahren, bei einem weiteren Patienten nach 3 Jahren, bei allen anderen Patienten 4 Jahre und später. Bei den Patienten, die wir 5 Jahre und länger überblicken, sind lediglich 2 Patienten in ihrem Larsen-Stadium unverändert. Die Änderung der carpalen Höhe von 0,49 präoperativ auf 0,46 ist statistisch signifikant. Der ulnare Translationsindex liegt präoperativ bei 0,31 und bei der letzten Nachuntersuchung bei 0,36, bei der Nachuntersuchung 2 Jahre postoperativ bei 0,33. Der ulnare Translationsindex verschlechtert sich signifikant. Signifikante Änderungen für die Beweglichkeit zeigen sich für die Flexion, die Radialabduktion sowie die Pro- und Supination. Als Komplikationen haben wir zwei Plattenbrüche zu verzeichnen. Unsere durchschnittliche Nachbeobachtungszeit von 51 Monaten zeigt, daß bei klinischer Beschwerdefreiheit oder -armut radiologische Destruktionen voranschreiten, insbesondere in den Intercarpalgelenken. Die radiolunäre Arthrodese kann das Fortschreiten der grunderkrankungsbedingten Destruktionen nicht aufhalten, jedoch deutlich verlangsamen. Die für die Gesamtfunktion der Hand deletäre Ulnartranslation wird entscheidend positiv beeinflußt.

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