Zeitschrift für Klassische Homöopathie 2008; 52(2): 70-75
DOI: 10.1055/s-2008-1044072
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© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Was ist das denn, die „Sehgal-Methode”?

Gerhardus Lang
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Publication Date:
18 June 2008 (online)

Zusammenfassung

Anhand von Theorie und einigen Praxisbeispielen wird die Methode der Fallaufnahme nach Sehgal vorgestellt und gezeigt, wie sich die Verordnung des Simile auf den vorherrschenden, aktuellen und anhaltenden Geistes- und Gemütszustand konzentriert.

Summary

Following theory and some cases Sehgal’s method of case taking is shown as well as prescribing the simile by using the predominant, present and persistent mental state.

Literatur

  • 01 Goethe J W. Wilhelm Meisters Wanderjahre. Buch 2 Kap. 9 Zürich; Artemis 1949: 285
  • 02 Hahnemann S. Organon der Heilkunst. 6. Aufl Heidelberg; Haug 1987
  • 03 Lang G, Sekkendorff Ev. Homöopathie, Einführung in die Sehgalmethode. Worpswede; Eva Lang 2007
  • 04 Sehgal M L. Wiederentdeckung der Homöopathie. Worpswede; Eva Lang 2001

Anmerkungen

01 Dieser Spruch stand an der Hauswand des Schulgebäudes der örtlichen Volksschule, die ich während des letzten Krieges besuchte. Ich lese ihn auch heute noch, wenn ich den Ort besuche. Ich habe mich immer über diesen Spruch gewundert und konnte bis vor Kurzem nicht viel damit anfangen. Dann begriff ich plötzlich, dass mit Furcht hier die Ehrfurcht gemeint ist, von der Goethe im Wilhelm Meister bei der Beschreibung der pädagogischen Provinz spricht (Wanderjahre, 2. Buch). Nun war ich zufrieden, weil es mir so ging, wie bei manchem Ausspruch von Patienten, mit denen man nichts anfangen kann, die aber deutlich auf ein Problem hinweisen. Irgendwann begreift man dann die Bedeutung und findet wohl auch eine Rubrik dazu. Das Problem lässt sich lösen! Aber auch der Zusammenhang mit der Weisheit war mir klar geworden: Ohne eine Haltung der Ehrfurcht vor allen Erscheinungen der geschaffenen Welt fällt einem kaum das Wesentliche ein, auch in der Homöopathie.

02 Anfangs habe ich mich über diese „primitive” Erklärung geärgert, aber dann fand ich den Gedanken gar nicht schlecht, und weil er so einfach war, überzeugte er mich, denn Wahrheiten sind einfach, sonst sind sie nämlich zweifach, d. h. dem Zweifel unterworfen, und das ist vom Teufel, demjenigen mit den zwei Hörnern als Symbol des Herrschenden Dualismus, die sich die Wissenschaftler so gerne aufsetzen, wenn sie nach trial and error wieder von vorne anfangen müssen.

03 Manch Gebildete sagen „Prozess” und generieren daraus eine „prozessorientierte Homöopathie”!

04 Darauf näher einzugehen übersteigt den Rahmen des Artikels, ist aber in der Literatur auch nachzulesen.

Dr. Gerhardus Lang

Klinge 10

73087 Bad Boll

Email: gerhardus.lang@t-online.de

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