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DOI: 10.1055/s-2008-1047184
Die Progredienz unbehandelter idiopathischer Skoliosen im Röntgenbild
Progression of untreated idiopathic scoliosis as seen on x-ray filmPublication History
Publication Date:
20 March 2008 (online)
Zusammenfassung
Bei 135 Patienten (111 Mädchen, 24 Jungen) mit idiopathischen Skoliosen wurde über eine Gesamtbeobachtungsdauer von 52,4 Monaten im Mittel das Ausmaß der Wirbelsäulenverkrümmung verfolgt. Das Durchschnittsalter bei der Erstfeststellung der Skoliose betrug 10,1 Jahre. Voraussetzung für die Aufnahme in die Studie war das Vorliegen einer unbehandelten idiopathischen Skoliose mit einem Krümmungswinkel von 5-30°, weiterhin wurde keine Behandlung während des Beobachtungszeitraumes durchgeführt. Wird die Progredienz einer Skoliose als Krümmungszunahme von 5° definiert, so ergab sich eine solche bei 62,2 % der Patienten. Bei der Definition der Progredienz als Krümmungsverschlechterung von 5° innerhalb eines Jahres zeigte sich bei 36,3 % der Patienten eine Verschlechterung. Besonders gefährdet sind Patienten, bei denen die Skoliose früh auftritt (Risserstadium „0”). Thorakale und doppelbogige Skoliosen neigen zur stärksten Progression. Ein geringer Ausgangswinkel der Skoliose kann bei jungen Patienten nach unseren Ergebnissen nicht mit einer gutartigen Entwicklung der Skoliose gleichgesetzt werden.
Summary
The natural history of scoliosis, or lateral curvature of the spine, was followed up in 135 patients (111 girls, 24 boys) for a total average period of 52.4 months. We observed patients with a curvature of between 5° and 30° none of whom had been treated specifically as orthotics or with electrical stimulation or by surgery. Two groups of patients with progressive curvature were differentiated: 1) in 62.2 % of the patients the curvature progressed by more than 5° during the entire observation period; 2) in 36 % of the patients we found an increase in curvature by more than 5° within one year. Another result of our study was that idiopathic scoliosis is particularly dangerous in young patients with a „0” Risser sign. Thoracic curvatures and double major curvatures were more liable to progress than lumbar and thoracolumbar curvatures. Even a small angle of curvature in young patients must be taken seriously.